Erfahrungsbericht: Youtube als Nebenjob

Geschrieben am 20.08.2024
von Lina Hartmann


Im August letzten Jahres habe ich angefangen, Videos auf YouTube hochzuladen. Ehrlich gesagt hätte ich damals nie gedacht, dass das mal zu meinem „Nebenjob“ werden könnte – aber hier sind wir nun. Eigentlich wollte ich nur irgendwie meine Zeichnungen vermarkten. Ich zeichne schon lange digital und habe auch immer mal wieder zum Spaß kleine Videos geschnitten. Trotzdem hatte ich immer Angst, meine Werke anderen zu zeigen, besonders im Internet. Ich dachte, sie könnten nicht gut genug sein oder einfach niemanden interessieren.

Gleichzeitig habe ich super viele Storytime-Videos geschaut und fand es total spannend, wie Leute ihre Geschichten erzählen. Irgendwann kam mir dann die Idee, animierte Storytime-Videos auf YouTube hochzuladen. Dieses Genre gab es zwar schon, aber der einfache Stil, den viele YouTuberinnen und YouTuber benutzen, um ihre Erlebnisse zu schildern, hat mir Mut gemacht, es auch mal zu probieren. Ein Freund von mir hat mich damals auch total ermutigt und so habe ich schließlich mein erstes Video veröffentlicht.

Daran habe ich ungefähr eineinhalb Wochen gesessen und alles selbst gemacht – von den Zeichnungen und Charakteren bis hin zur Hintergrundmusik. Am Anfang passierte nicht viel, das Video bekam kaum Aufmerksamkeit. Doch dann habe ich eines Tages zufällig gesehen, dass ich plötzlich 30 neue Abonnentinnen und Abonnenten hatte. Am nächsten Tag waren es dann schon 1000! Das hat mich riesig gefreut und motiviert, weiterzumachen.

Inzwischen steuere ich sogar auf meinen ersten YouTube-Button zu, was echt verrückt ist. YouTube-Playbuttons sind spezielle Auszeichnungen, die YouTube-Kanäle für das Erreichen bestimmter Meilensteine in Bezug auf die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten erhalten. Es gibt mehrere Arten von Playbuttons, der erste Playbutton, der vergeben wird, ist der silberne bei 100.000 Abonnements. Geld zu verdienen war nie mein Plan, aber ich muss zugeben, dass YouTube es einem ziemlich leicht macht, dem Partnerprogramm beizutreten, wenn man regelmäßig Content liefert. Selbst als es am Anfang Probleme mit der Identifikation gab, wurde das schnell gelöst, und nach zwei Monaten hatte ich schon mein erstes Geld verdient.

Da ich noch zur Schule ging, konnte ich nicht regelmäßig Videos hochladen, und selbst jetzt fällt es mir oft schwer, eine Routine zu finden. Es gibt Monate, in denen ich mehr verdiene, und andere, in denen es weniger ist – oder gar nichts, wenn ich nichts hochgeladen habe. Trotzdem bin ich super zufrieden damit, wie sich alles entwickelt hat. Ich werde für etwas bezahlt, das mir echt Spaß macht, und ich kann allen, die eine kreative Idee haben, nur raten, es einfach auszuprobieren. Am Ende hat sich für mich die Überwindung meiner Ängste gelohnt und ich habe jetzt den wohl coolsten Nebenjob der Welt!