Erfahrungsbericht: Modeln als Nebenjob

Geschrieben am 08.10.2024
von Lina Hartmann


Wie bin ich auf diesen Beruf gekommen?

Der Beruf „Model“ war für mich immer eine Art Kindheitstraum, aber ich hätte mir niemals vorstellen können, dass das wirklich mal zu meinem Nebenjob wird. Dafür kam mir dieses Berufsfeld viel zu weit entfernt vor.

2019 hatte ich das Glück, auf der Straße von einer Modelagentur gescoutet zu werden. Daraufhin habe ich mich mit dem Beruf auseinandergesetzt und herausgefunden, dass es wichtig ist, erst mal eine passende Modelagentur für sich zu finden. Dafür gibt es im Internet Auflistungen mit seriösen Agenturen, wie beispielsweise diese hier von der Vogue. Bei den einzelnen Agenturen kann man sich dann online bewerben.

Ich habe mich erst mal für eine kleinere Agentur entschieden, bei der der Kontakt zwischen meiner Modelagentin und mir sehr persönlich und rücksichtsvoll war. Mittlerweile bin ich zusätzlich noch bei einer größeren Agentur unter Vertrag. In Bezug auf die Verträge mit den einzelnen Agenturen ist es wichtig, sich diese genau durchzulesen und im besten Fall noch andere Personen einen Blick darauf werfen zu lassen. Ich habe bislang meist positive Erfahrungen mit meinem Nebenjob gemacht, doch durch den Austausch mit anderen Models habe ich gelernt, dass es auch viele negative Beispiele gibt – vor allem mit Agenturen im Ausland oder besonders großen Agenturen.

 

Wie regelmäßig übe ich meinen Job aus?

Das Praktische am Modeln als Nebenjob ist, dass die Arbeitszeiten sehr flexibel sind. Ich habe in der 10. Klasse damit angefangen und studiere mittlerweile. Für meine Agenturen war es nie ein Problem, dass ich aufgrund von Schule oder Studium nicht für alle Jobanfragen verfügbar bin. Gleichzeitig ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Modelbusiness sehr spontan und unzuverlässig ist. Es gibt Phasen, in denen ich viele Jobangebote bekomme, die teilweise auch sehr lukrativ sind. Gleichzeitig kommt es jedoch vor, dass ich über mehrere Wochen keine Anfragen bekomme oder eingeplante Jobs kurzfristig abgesagt werden.

 

Was sind meine Aufgaben? Was sind positive und negative Aspekte meiner Arbeit?

Durch meinen Nebenjob als Model habe ich viele tolle Erfahrungen gewonnen, neue Menschen kennengelernt und einen Einblick in die Modewelt bekommen.

Für mich außerdem spannend an dem Beruf ist u. a. die Vielfältigkeit an Aufgaben. Dazu gehören vor allem Fotoshootings. Einen großen Anteil machen „Testshootings“ mit unterschiedlichen Fotografinnen, Stylisten und Make-up-Artists aus. Bei diesen Shootings bekommt man kein Geld, da es darum geht, ein Gefühl für die Kamera zu entwickeln, Kontakte in der Modebranche zu knüpfen und Bilder für sein Portfolio zu sammeln. Mein bislang außergewöhnlichstes Shooting war ein Editorial Shooting für einen Berliner Designer, welches anschließend auch in einem Modemagazin veröffentlicht wurde. Am besten gefallen mir aber Laufsteg-Jobs im Rahmen der Fashionweek. Weitere typische Aufgaben als Model sind noch Werbekampagnen und Onlineshop-Shootings.

Durch die unterschiedlichen Aufgabenbereiche braucht jede Modelagentur viele verschiede Personentypen. Gerade in Bezug auf Werbeaufträge – bei denen man übrigens am meisten Geld verdient – ist das stereotype Bild, dass Models 180 cm groß und sehr dünn sein müssen, gar nicht mehr gefragt. Für solche Jobs suchen viele Agenturen spezifisch nach sogenannten „Talents“, die eben nicht den klassischen Modelmaßen entsprechen. Daher sollte man sich nicht von diesem Image der Modebranche abschrecken lassen und denken, sich dafür verändern zu müssen.