5 Tipps für das Lernen an der Uni

Geschrieben am 24.03.2020
von t.meier


 Studieren bedeutet häufig, schwierige Sachen in den Kopf zu kriegen. Das ist nicht immer ganz einfach und vor allem zur Prüfungszeit sucht man nach der perfekten Methode dafür.

Die Frage nach der ultimativen Variante sich endlich alles merken zu können was man will, lässt selbst den tollsten Gedächtniskünstler alt aussehen. Schon die alten Griechen wussten, dass Wissen Macht ist. Aber wie in aller Welt soll man sich zum Beispiel die Namen von allen neuen Gesichtern auf der Mensaparty merken oder noch schlimmer den Stoff aus einem ganzen Semester Marketing einprägen?

Gibt es überhaupt ein Patentrezept zum Lernen? – Sollte jemand das Geheimrezept eines Tages entdecken, wird er vermutlich der reichste Mensch der Welt. Bis dahin müssen wir uns mit den Tipps begnügen, die wir durch teilweise schmerzhafte Erfahrungen gelernt haben oder die uns andere verraten haben.

Als erstes muss gesagt werden, dass sich das Lernen an der Uni natürlich nicht grundlegend von dem zu Schulzeiten unterscheidet. Aber zum  Beispiel ist der Umfang viel größer und ihr seid viel freier in dem WAS ihr lernt, WIE ihr lernt, WANN ihr lernt. Es gibt keine meist kein Zwischentests, die zum Lernen zwingen, etc. Eines habe ich zu Beginn meines Studiums schnell feststellen müssen: mit ein bisschen Aufzeichnungen durchlesen und wiederholen ist die Geschichte nicht erledigt, sonst fällt man auf die Nase! Aber ganz ruhig, wir Menschen wachsen mit unseren Aufgaben und ein paar Ratschläge gibt es dann doch, die man beherzigen kann.



Nummer 1:


Selektieren ist das Stichwort – Aussortieren. Nicht alles was der Dozent lehrt ist auch prüfungrelevant, meist erfährt man das wenn man ein wenig genauer zuhört oder direkt nachfragt. Es gibt einfach Inhalte, die zwar äußerst interessant sein können, aber keinen Bestandteil der Prüfungen bilden. Ebenso wenig muss wirklich jedereinzelne Text der vorgegebenen Literatur gelesen werden, meist reicht ein mehr oder weniger schnelles Überfliegen der Texte. Im Idealfall geschieht das schon während des Semesters, so ist der Arbeitsaufwand später geringer. Außerdem hilft es, wie bereits gesagt, in den Vorlesungen aufzupassen und besonders Wichtiges in den Folien zu markieren. Im ersten Semester sind die meisten Professoren auch so nett und sagen es, wenn Inhalte wirklich wichtig oder eher unwichtig sind. Natürlich ist auch direktes Nachfragen erlaubt.


Nummer 2:


Aus dem ersten Tipp ergibt sich auch schon der zweite, nämlich das regelmäßige Besuchen der Vorlesungen. Abgesehen davon, dass man so, wie schon erwähnt, mitbekommt, welche Inhalte relevanter sind und welche eher nicht, hilft es den meisten Menschen Informationen über verschiedene Kanäle zu erhalten. Schon einmal gehörte Informationen prägen sich beim Lernen viel leichter ein, vor allem wenn der Professor zu besonders theoretischen Themengebieten anschauliche Beispiele liefert, die er in der Vorlesung ausführlich behandelt. Wenn man nicht anwesend ist, bekommt man solche helfenden Lernstützen nicht. Selbst wenn man liebe Kommilitonen und Kommilitoninnen hat, die einem ihre Aufzeichnungen im Nachhinein geben, ist es oft nicht dasselbe wie selbst anwesend zu sein. Häufig steht auch nur wenig auf den Folien der Dozenten und man muss sich in den Vorlesungen viel notieren, da das meiste nur mündlich gesagt wird. Die Mitschriften von anderen helfen einem nicht zwangsläufig dabei die Inhalte zu verstehen und da jeder Mensch anders selektiert, welche Notizen relevant sind, basierend auf Vorwissen, Blickwinkel oder Denkweise, kann man sich so selbst schnell ins Aus befördern.


Nummer 3:


Ein altbekanntes Problem unter Schülern und Studenten: Das Bulimie-Lernen. Alle Inhalte werden schnell vor der Klausur gelernt und danach wieder vergessen. Das ist nicht der Sinn eines Studiums, das ja vor allem im Bachelor die Grundlagen des Fachs vermitteln soll. Meist resultiert Bulimie-Lernen daraus, dass man das Lernen bis knapp vor der Prüfung vor sich herschiebt, immer mit dem Gedanken „Ich habe ja noch Zeit“. Plötzlich steht der Prüfungstermin dann vor der Tür und man fragt sich wo die viele Zeit geblieben ist. Hier hilft nur kontinuierliches Arbeiten. Statt kurz vor Mitternacht mit dem Lernen zu beginnen, sollte man sich frühzeitig mit dem Stoff befassen, Karteikarten schreiben und Vorlesungen nachbereiten. Wenn wir ehrlich sind nimmt sich vermutlich jeder Student zum Semesterbeginn aufs Neue vor, dieses Mal auf jeden Fall früher zu lernen und kommt dann letztendlich doch wieder in den Prüfungsstress, weil andere Sachen einfach schöner sind als Lernen. Aber da es hilft wirklich das ganze Semester lang am Ball zu bleiben und sich seine Aufgaben zu verteilen. Man kann Vorlesungen nachbereiten, Texte lesen, Übungen machen und schon beginnen sich einige Inhalte einzuprägen. So ist das Arbeitspensum definitiv zu schaffen und so bleibt einem auch viel vom gefürchteten Prüfungsstress erspart.


Nummer 4:


Wer immer nur büffelt und sich keine Auszeit gönnt, erreicht am Ende nichts außer den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Zu lernen ist wichtig und gehört zum Uni-Leben, wie Milch zur Tüte, aber man darf es nicht übertreiben. Gönn dir Pausen um auch mal den Kopf frei zu bekommen. Eine super Möglichkeit zum Abschalten bieten gute Freunde, entspannende Musik, Sport oder auch Shoppen. Warum eigentlich nicht alles? Man kann sich auch “austricksen”, indem man sich nach gelungenen Lerneinheiten selbst belohnt, treu dem Motto “nach der Arbeit folgt das Vergnügen”. Geht Eis essen, esst ein Stück Schokolade, geht Kaffee trinken oder gönnt euch eine andere Kleinigkeit zur Belohnung. Kurz gesagt: auch mal einen Gang zurück schalten und ausspannen.


Nummer 5:


Eine große Hilfe in den meisten Studiengängen sind Altklausuren. Also Klausuren die in vorhergegangenen Semestern geschrieben wurden. Meist legt der Fachschaftsrat diese Klausuren irgendwann offen oder wissenschaftliche Mitarbeiter bearbeiten diese direkt in den Tutorien der jeweiligen Vorlesungen mit euch. Auch hier solltet ihr wenn möglich unbedingt anwesend sein! Bearbeitet ansonsten selbständig die Altklausuren, damit ihr wisst was euch  in der Klausur ungefähr erwartet. Die meisten Professoren versuchen nämlich nicht in jeder Klausur das Rad neu zu erfinden. PS: Es kann passieren, dass es für euren Studiengang keine Altklausuren gibt. Bekommt dann keine Panik, setzt euch zum Beispiel mit anderen Kommilitonen zu Lerngruppen zusammen und besprecht gemeinsam eure Fragen. Altklausuren sind nur Hilfestellungen, kein Muss.



Abschluss


Manchmal könnt ihr das Gefühl bekommen, euch wächst das Studium mit der ganzen öden Lernerei über den Kopf. Aber gebt dann nicht einfach auf, vergesst nicht: ihr seid nicht die ersten und werdet nicht die letzten sein, die sich im Irrgarten der Prüfungen zurecht finden müssen, aber mit etwas Übung schafft ihr das. Insgesamt gilt es eine ausgeglichene Balance zwischen Lernen und Freizeit zu finden. Gelingt euch das, werdet ihr euer Studium sicher erfolgreich meistern können.

– von Yvonne Thiele, ASk e.V.



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