Was ist Lebenslanges Lernen (LLL)?
Menschen lernen ihr Leben lang dazu und können ihren Lernprozess eigenständig gestalten. Dazu zählt alles, was sich ein Mensch während seiner gesamten Lebenszeit aneignet. Das Lernen ist nicht abgeschlossen, wenn man eine Ausbildung oder ein Studium beendet und in den Beruf einsteigt. Wir sind immer wieder gefordert, uns in unseren verschiedenen Lebensphasen anzupassen und umzuorientieren – ein ganzes Leben lang.
Was sind die Vorteile von LLL?
Stetiges Lernen fordert und trainiert den Geist. Kennt ihr das, wenn ihr nach langer Auseinandersetzung etwas verstanden habt und euch das richtig freut? Lernen macht glücklich! Besonders, wenn man sich mit Themen beschäftigt, die einen persönlich interessieren. Handelt es sich um ein motivierendes Thema, welches man sich selbst erschließt, wird bei der Lösung des Problems vom Gehirn Dopamin ausgeschüttet. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der positive Gefühlserlebnisse vermittelt und als Glückshormon gilt.
Darüber hinaus eröffnet lebenslanges Lernen immer neue Möglichkeiten und bietet steigende Flexibilität. Je mehr Fähigkeiten und Qualifikationen man erwirbt, desto besser kann man sich in der Arbeitswelt behaupten. Um beruflich erfolgreich zu sein, sollte man den Willen haben, sich weiterzubilden sowie lern- und anpassungsfähig zu sein. Auch im Privatleben bietet lebenslanges Lernen viele Vorteile: So kann eine neue Sprache dabei helfen, sich in anderen Ländern besser zurechtzufinden und neu erlernte Kochkünste sorgen für Abwechslung im Alltag und Bewunderung im Freundeskreis. Lernen wir dazu, passen wir uns also auch an neue Situationen besser an, was wiederum die Lebenszufriedenheit steigert.
Warum ist LLL für die Zukunft der Arbeit wichtig?
Im Zuge der Digitalisierung verändert sich unsere Arbeitswelt. Dies erfordert neue Kompetenzen: Zum einen müssen wir digitale Technologien beherrschen, zum anderen machen diese Technologien neue Strukturen in der Arbeitswelt möglich. Auch kollaborative Fähigkeiten und kommunikative Kompetenzen müssen entwickelt werden, wenn Team und Führung neu definiert werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen immer öfter mit Innovationen überzeugen und sich an die neuesten Technologien anpassen. Dafür brauchen sie fähige und lernwillige Mitarbeitende.
Welche Lernformen gibt es?
Im Diskurs zum lebenslangen Lernen unterscheidet man zwischen formalem, non-formalen und informellen Lernen.
Formales Lernen: Lernen, das üblicherweise in einer Bildungs- oder Ausbildungsrichtung stattfindet, strukturiert ist und zur Zertifizierung führt. Formales Lernen ist aus der Sicht des Lernenden zielgerichtet. Beispiel: Ihr macht eine Ausbildung zum Koch.
Nicht-formales Lernen: Lernen, das nicht in Bildungs- oder Berufsbildungseinrichtungen stattfindet und üblicherweise nicht zur Zertifizierung führt. Gleichwohl ist es systematisch und zielgerichtet. Beispiel: Ihr belegt einen Kochkurs, der nicht zertifiziert wird.
Informelles Lernen: Lernen, das im Alltag, am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit stattfindet. Es ist nicht strukturiert und führt üblicherweise nicht zur Zertifizierung. Es kann zielgerichtet sein, geschieht jedoch in den meisten Fällen beiläufig. Beispiel: Ihr zieht von zu Hause aus und verbessert eure Kochfähigkeiten durch regelmäßiges Kochen.