To fuck something up, also etwas so richtig zu vermasseln – das passiert uns allen mal, aber dazu stehen oder in der Öffentlichkeit darüber reden, fällt oft schwer.Vor allem im Berufsleben möchte man sich für gewöhnlich immer im besten Licht darstellen, sich gut verkaufen und zeigen, wie erfolgreich man ist. Doch Scheitern ist menschlich! Aus diesem Grund beschlossen fünf Freunde in Mexiko im Jahr 2012 die Geschichten ihres beruflichen Scheiterns auf die Bühne zu bringen.
Die Idee dahinter ist, dass diejenigen, die auf der Bühne stehen und über ihr Scheitern berichten, sich über ihre Erfahrungen austauschen können und durch die Reaktionen aus dem Publikum letztlich auch Unterstützung und Zuspruch erhalten. Sie erfahren auch, dass sie nicht die einzigen sind, denen das passiert ist. Auf der anderen Seite hören die Leute im Publikum, dass es anderen Menschen vielleicht ähnlich ergangen ist oder sie lernen, welche Fehler sie vermeiden können, weil jemand anders sie schon gemacht und daraus neue Erkenntnisse gewonnen hat.
Letztlich ist das Ziel, den Menschen bewusst zu machen, dass Scheitern ein Teil unseres Lebens ist und es ist gut und wichtig Fehler zu machen, denn nur so können wir lernen. Indem in der Öffentlichkeit über persönliches Scheitern gesprochen wird, verliert solch eine Erfahrung an Scham – Scheitern ist Teil des Lebens und führt letztlich zum Erfolg.
Inzwischen gibt es Fuckup-Nights in vielen Ländern und in Deutschland in fast allen Großstädten. Seit einigen Jahren existieren auch sogenannte Failure Conferences (FailCons). Sie sind quasi die große Variante der Fuckup Nights. Entstanden im Silicon Valley in den USA, finden sie inzwischen weltweit statt. Auch in Deutschland gab es bereits eine FailCon. Hier kamen insbesondere Start-up Unternehmerinnen und -Unternehmer zusammen, die sich Vorträge von anderen – mittlerweile erfolgreichen – Unternehmerinnen und Unternehmer und deren gescheiterten Projekten anhörten. So will die Branche auf ihre Fehler aufmerksam machen und zeigen, was sie aus diesen gelernt hat.
Mehr Infos zum Thema Fehler machen und wie man aus ihnen lernt, findest du in unserer Podcastfolge: „Fehler machen erlaubt“