Work – Life – Was denn nun?



Sicherlich hast du schon von dem Begriff Work-Life-Balance gehört, oder? Bis heute hält sich die Vorstellung hartnäckig in den Köpfen vieler Menschen, das eigene Leben und die Arbeit in eine Balance bringen zu wollen. Auf der einen Seite hast du ein privates Leben und auf der anderen Seite die Arbeit – dass beide im Einklang sind, daran gilt es zu „arbeiten“. Doch ist das realistisch? Wenn du 40 Stunden arbeitest, verteilt auf eine 5-Tage-Woche, dann verbringst du den Großteil deiner Wachzeit mit Arbeit. Du siehst deine Kolleginnen und Kollegen mehr als deine Familie oder deinen Partner oder deine Partnerin. Vielleicht bist du auch noch ehrenamtlich aktiv oder gehst deinen Hobbies nach. Zwei Tage Wochenende gehören dann schließlich dir und du darfst dir selbst die Frage stellen, wie viel Life dann überhaupt noch in irgendeiner Balance steckt.  Hand aufs Herz – deine Arbeitszeit ist Lebenszeit und spätestens da fängt der Begriff der Work-Life-Balance an zu bröckeln!

 



Work-Life-Blending


Durch zunehmende Digitalisierung, flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice-Modelle sowie einer neuen Bedürfnis- und Anspruchshaltung der generation y wurde das Modell Work-Life-Balance durch das Work-Life-Blending abgelöst. Dieser Begriff beschreibt ein Überleben von beiden Lebensbereichen, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass immer mehr Menschen ihr Privatleben mit dem Arbeitsleben vermischen und es im Grunde keine Trennung mehr gibt. Immer mehr Statistiken zeigen, dass Arbeitnehmende auch nach der offiziellen Arbeitszeit Telefonate entgegennehmen und den Laptop nicht selten im Urlaub öffnen, um Emails zu checken oder noch an einem Zoomcall teilzunehmen. Parallel werden auch private Dinge erledigt und eine klare Trennlinie zwischen Arbeit- und Privatleben gibt es nicht mehr. Was dieser Begriff scheinbar versucht aufzulösen, verstärkt er paradoxerweise noch mehr. Kritische Stimmen sehen darin nämlich eine zunehmende Entgrenzung und Verfügbarkeit des Menschen, unbezahlte Mehrarbeit und immer größer werdenden Druck, die eigene private Zeit für die Arbeit zu opfern. Auch hier wird das Dilemma von Arbeit und Leben nicht gelöst.

 



Life-Balance


Dem entgegengesetzt, entspringt der Begriff der Life-Balance einer anderen Idee und einem ganz anderen Ansatz. Hier lautet die erste Frage nämlich nicht, wie, wo und wann du mit wem arbeiten willst, sondern: wie willst du eigentlich leben? Der geistige Begründer des New Work, Frithjof Bergmann, hat mit seiner Aussage „finde eine Arbeit, die du wirklich wirklich willst“ dazu eingeladen, Arbeit als Konzept neu hinterfragen zu dürfen. Und das fängt damit an, dass du dich selbst fragst, welche Rolle Arbeit in deinem Leben spielen soll. Wer bin ich? Was will ich tun? Wie will ich leben und welchen Beitrag möchte ich in der Gesellschaft leisten? Diese Fragen sind sicherlich nicht neu, jedoch weisen sie auf die Zukunft der Arbeit und ein neues Konzept von Arbeit hin, das auch die Fragen des gesellschaftlichen Miteinander stellt. Wie wollen wir zukünftig leben, wie miteinander arbeiten und wie können wir nachhaltig und ressourcenorientiert miteinander wirtschaften? Aber alles startet natürlich mit Dir und dem einzelnen Menschen.

Und wenn Du einmal erfahren möchtest, wie das in der Realität aussehen kann, empfehlen wir dir folgenden Podcast: Drei Schritte zur Life-Life-Balance