Erfahrungsbericht: BFD im Operationssaal

Geschrieben am 30.08.2022
von Pia Faustmann


Toll, dass du dich für einen Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD) interessierst. Mein Name ist Sophie, ich bin 19 Jahre alt und absolviere meinen BFD im Zentral-OP einer Klinik.

Warum mache ich den BFD?
Bereits sehr früh in meinem Leben habe ich mich für die Medizin interessiert. Da ich noch keine Praxiserfahrung hatte und wusste, dass man den BFD für das Medizinstudium anrechnen lassen kann, war die Entscheidung schnell klar, was ich nach meinem Abitur machen würde.
 


Tagesablauf und Aufgabenbereiche
Meine Woche besteht aus 40 Stunden, die mit etwa 600 Euro entlohnt werden. Mein Arbeitstag startet um 6:45 Uhr und endet um 15:15 Uhr. Wenn ich mich umgezogen habe und mit Maske und Haube bewaffnet bin, schaue ich mir erst einmal an, welche OPs in welchem Saal laufen, bevor ich alles für die ersten OPs vorbereite. Dazu gehört das Abholen des Containers mit dem passenden Instrumentarium sowie die Vorbereitung von Sauger, Zementpumpe und Handschuhen.

Während den OPs darf ich manchmal im Saal bleiben als sogenannte „unsterile Springerin“. Hierbei kümmere ich mich um das Anreichen der passenden Prothesen, das Vorbereiten und Aufräumen der Operationssäle sowie um die Bürokratie.

Außerhalb der OPs kümmere ich mich zusammen mit meinen Kolleginnen um angelieferte Medizinprodukte, die auf ihre Vollständigkeit kontrolliert und weggeräumt werden müssen. Mein Aufgabenbereich besteht auch aus Tätigkeiten wie dem Putzen und Kontrollieren der Schränke und Implantate auf das Sterilitätsdatum.

Zu Mittag löse ich meist noch Kolleginnen zur Pause ab, um dann selbst in die Pause zu gehen. Nachmittags erledige ich alle Aufgaben, die übrig geblieben sind oder bereite die Materialien für den nächsten Tag vor.
 



Foto: privat (Autorin Sophie im OP)

 


Highlights
Mein Highlight in diesem Jahr war das „Haken halten“ bei mehreren OPs. Ich durfte mich steril ankleiden und direkt neben dem Operateur die Wunde offenhalten und auch den ein oder anderen Blick in ein Knie hinein werfen 😊
Das Instrumentieren – also das Anreichen der chirurgischen Instrumente – mit Begleitung einer Operationstechnischen Assistenz (kurz OTA), zählt zu den absoluten Highlights.


Falls ich dein Interesse für ein BFD im Zentral-OP geweckt habe, schau einfach mal aktiv nach dem Freiwilligendienst im OP oder frage direkt in einer Klinik vor Ort nach, ob die Möglichkeit besteht. Bei mir war es eher ein Zufall, dass ich im OP gelandet bin. Ein Zufall, der nicht besser hätte sein können!
 



Foto: privat (Autorin Sophie im OP)