entrepreneurshipKompass 2021

Geschrieben am 04.04.2022
von Pia Faustmann


Lösungen finden – das ist etwas, was wahrscheinlich jeder und jede von uns täglich tut. Für große und kleine Herausforderungen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Doch was wäre, wenn wir uns stattdessen einfach mal ein bisschen eingehender mit dem Problem an sich befassen würden?

Zugegeben, bis Anfang August wäre ich selbst auch nicht unbedingt auf diese Idee gekommen. Doch dann saß ich im Zug nach Stuttgart und mit Beginn des entrepreneurshipKompass veränderte sich meine Haltung zum Umgang mit Herausforderungen. Denn ich lernte nicht nur neue Kreativitäts- und Selbstorganisationsmethoden kennen. Ich lernte, wie man sich in das Problem und nicht in die Lösung verliebt. 



Das ist passiert

Nach einem entspannten Kennenlernen und Kahoot-Quiz am Donnerstagabend, bei dem wir, 25 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus ganz Deutschland, unser Vorwissen zu Arbeitstechniken wie Pareto-Prinzip, Kopfstandmethode oder Braindump testen konnten, starteten wir am Freitag so richtig durch. Es ging um Gründungsprozesse, soziale Verantwortung und die Wissenschaft hinter Entrepreneurship.

Den Anfang machten dabei die Gespräche mit Gründerinnen und Gründern. Von Finanzierung, über Selbstzweifel bis hin zu Alleinstellungsmerkmal und Zukunftstauglichkeit der Startups war alles dabei. Diese Phase gehört für mich zu den inspirierendsten des gesamten Workshops. Es ist beeindruckend, was diese Menschen auf die Beine gestellt haben. Der Austausch mit ihnen hat mir gleichzeitig die Angst, den Druck und das Gefühl von Überforderung genommen. Mit jedem Gespräch ist Gründen für mich ein kleines bisschen greifbarer, ein kleines bisschen nahbarer geworden.


„Nicht jeder von euch muss hier rausgehen mit dem Gefühl, ich möchte jetzt ein eigenes Startup gründen. Tut das, worauf ihr Lust habt. Was viel mehr zählt, ist der Unternehmergeist, die Bereitschaft, etwas in die Hand zu nehmen, etwas zu unternehmen. Und das ist etwas, das in jeder Situation unglaublich wertvoll ist.“ (Roger Zimmerman, Gründer von Next Entrepreneurs)


Im nächsten Schritt durften wir selbst aktiv werden. Nach Übungen zu Ideensammlung und Produktentwicklung wurden wir vor die Aufgabe gestellt, selbst in Gruppenarbeit eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln und dabei quasi im Schnelldurchlauf alle relevanten Schritte eines Design Thinking Prozesses durchzugehen. So absurd, wie es scheinen mag, einen solch komplexen Weg in einen einzigen Tag packen zu wollen, so wertvoll empfand ich die Möglichkeit, die unterschiedlichen Schritte und Phasen selbst einmal zu durchleben. Es war sehr bereichernd, mich einzulassen auf die Teamarbeit, den Zeitdruck, den positiven Stress und das Improvisieren, die Zielgruppenanalyse und den Pitch ganz am Ende.


Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet allerdings ohne jeden Zweifel auch die wirklich einzigartige Atmosphäre während dieser gesamten Veranstaltungen. Ein Gruppenspirit voller Energie und Enthusiasmus, der sich bereits während des informellen Kennenlernens am ersten Nachmittag abzeichnete und der die vielen schönen Momente während des Workshops auf besondere Art lebendig hält.

Herzlichen Dank an die Karl-Schlecht-Stiftung, das Studienkompass-Team und ganz besonders Anna, Iza und Hendric für die wunderbare Unterstützung, Betreuung und Moderation. Danke, dass ihr mich dazu ermuntert und mir geholfen habt, ein wenig mehr Unternehmergeist in mein Leben zu tragen.

Erfahrungsbericht von Angelina Schülke