Beispielablauf für ein digitales Regionaltreffen

Geschrieben am 20.11.2020
von Iza Witkowska

Hier findet ihr einen Beispielablauf im Rahmen eines digitalen Treffens. Auch wenn Inhalte und Ziele variieren, lässt sich die Grundstruktur gerade zu Beginn und Ende natürlich auch auf andere Treffen übertragen. Sprecht außerdem gerne eure Regionalkoordination an und tauscht euch aus, wie man Treffen gut gestalten kann. Eine Druckversion findet ihr im Anhang unten.

 



1. Vorbereitung


Raum bereits 10 Minuten vor Beginn des Treffens öffnen. Teilnehmende können bereits beitreten und die technischen Funktionen testen. Die Moderatorin und der Mentor kann über den Laptop einladende Musik spielen, damit alle Zeit haben sich langsam einzufinden.



 


2. Ankommen


Begrüßung

Mentorinnen und Mentoren begrüßen die Teilnehmenden und sagen ggf., wer welche Rolle hat (Moderatorin und Mentor, technischer Support etc.)

 

Ziele & Agenda

Geht zu Beginn auf die konkreten Ziele des Treffens und die Agenda ein. Gerne könnt ihr eine Agenda auch über einen geteilten Bildschirm für alle abbilden. Sagt auch nochmal an, wie lange das Treffen gehen wird und ob/wann es eine Pause gibt.

  • Z. B. Wir wollen uns einfach zur aktuellen Situation austauschen, weil niemand allein ist; wir wollen mal von euch hören.
  • Anstelle eines geplanten analogen Treffens, z.B. könnte sich dann jede(r) was zu essen nachhause bestellen statt eines gemeinsamen Restaurantbesuchs.

 

Zoom-Tipps

Nehmt euch die Zeit, am Anfang für alle noch einmal in Ruhe die wichtigsten Funktionen von Zoom zu zeigen und wesentliche Regeln festzuhalten (z. B. Stummschaltung). Das wird die Qualität und Störungsfreiheit des Ablaufs deutlich verbessern! Wichtige Punkte sind:

  • Wer nicht spricht, schaltet sich stumm (bessere Tonqualität für alle). Am besten ist es, wenn man Kopfhörer benutzt. Wenn man was sagen möchte, schaltet man Stummschaltung aus -> F4 oder Leertaste gedrückt halten.
  • von Sprecher-Ansicht zu Galerie-Ansicht wechseln (um alle Teilnehmenden des Meetings auf einmal zu sehen)
  • Kamera einschalten sorgt für bessere Aufmerksamkeit
  • Name ändern möglich: oben rechts bei den drei kleinen Punkten
  • Schreiben im Chat an ganze Gruppe oder Einzelne
  • Zustimmung kann man über Klatschen- bzw. Daumen hoch-Funktion, Klatschen-Geste für Gehörlose oder im Chat ausdrücken
  • Wer etwas sagen möchte, kann sich melden: entweder mit analogem Handheben oder mit Zoom-Funktion „melden“

Diese Funktionen und Tipps können parallel gezeigt werden. Eine Visualisierung, die ihr nutzen könnt, findet ihr hier



 


Kurzes Warm-up 


Warm-ups sind ein klassisches „Studienkompass-Ding“: jede Teilnehmenden kennen sie und hegt ggf. eine Hass-Liebe zu diesen kleinen interaktiven, oft mit Bewegung und viel Lachen verbundenen Formaten. Nutz so etwas auch, um die Atmosphäre am Anfang aufzulockern. Insgesamt bietet es sich an, immer wieder mal kleine Bewegungsabläufe einzubauen, damit sich alle ein bisschen lockern und man nicht „nur“ auf den Bildschirm starrt.

Idee:

  • Eine Person macht eine Bewegung vor, die anderen machen sie nach, nächste Person bestimmen, sodass am Ende alle lustige Bewegungen machen (gerne mit aufstehen)

Weitere Methoden für digitale Regionaltreffen gibt es hier. 


 


4. Check In


Der Check-In ist eine gute Gelegenheit, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Als Moderatorin und Moderator kannst du also auch zeigen, wie es dir geht, z. B. dass du nervös bist, weil es das 1. Online-Meeting ist, was du leitest.

 

Fragen & Methoden

  • Wie ist euer momentanes Energielevel auf einer Skala von 1-10?
    • Entsprechende Fingeranzahl in Kamera halten
    • Gemeinsames Google-Doc bearbeiten, Link dazu im Chat posten, Moderatorin oder Moderator teilt den Bildschirm, damit alle das Ergebnis sehen können:
    • TN markieren ihr Energielevel in einer virtuellen Batterie z.B. über whiteboardfox
    • Mit einem GIF in einem Padlet teilen
  • Welches Tier repräsentiert eure momentane Stimmung am besten?
    • Chatwasserfall: Antwort in den Chat schreiben. Moderatorin und Moderator liest sie dann vor.
  • Welchen Gegenstand nutzt ihr momentan am häufigsten beim Home Schooling / Abi-Vorbereitung / digitalen Vorlesungen?
    2 Minuten Zeit um Gegenstand zu holen, dann gibt es eine kurze Blitzlichtrunde
  • Was wünscht ihr euch von diesem Meeting?
    • Mit einem GIF in einem Padlet ausdrücken
    • Listening Circle: jede(r) sagt einen Satz, ein Wort oder auch etwas längeres. Entweder Moderatorin Und Moderator ruft die TN der Reihe nach auf, so wie sie auf dem Bildschirm auftauchen oder jede(r) TN benennt die Nächste und den Nächsten
  • Was beschäftigt dich momentan besonders?
    • Impromptu Networking: TN werden dreimal nacheinander in unterschiedliche Paarkonstellationen geschickt und haben immer 1-2 Minuten Zeit ihrem Gegenüber ihre Gedanken zu erzählen.
  • Abfrage mit geschlossenen Fragen: Festlegen, ob Personen die zustimmen oder nicht-zustimmen, kurz aus dem Bild treten. So hat man ein kleines Zoom-Ballett.

 


5. Input, Übungen und Reflexionen zum Thema des Treffens


In Einzelarbeit:

  • Individuelle Reflexion & Journaling: jede(r) macht sich individuell z.B. 2 Minuten (Zeit stoppen!) Gedanken zu einer Frage, die am besten im Chat steht. TN können ihre Kameras ausmachen, wenn sie dann besser nachdenken können. Sagt den TN vorher, dass sie Stift + Zettel parat haben sollen

 

In Kleingruppenarbeit:

  • Breakout-Rooms in Kleingruppen, zeitlich begrenzt mit konkreter Aufgabenstellung, Chat ist auch nutzbar. Anleitung findet ihr hier.
  • 1 – 2 – 4 – Alle
    • In kurzer Zeit wird die kollektive Intelligenz in einer Gruppe “angezapft” und den Ansichten aller, unabhängig von der Größe der Gruppe, Raum gegeben. Stellt eine zentrale Frage
    • 1. Gebt jedem 1 Minute Zeit sich vorzubereiten
    • 2. Bringt die TN in Zweiergruppen in die Breakout-Räume und gebt ihnen jeweils 1 Minute Zeit zum Teilen (2 Minuten insgesamt)
    • 3. Bringt sie anschließend in Vierergruppen in die Breakout-Räume und gebt ihnen 4 Minuten (je 1 Minute pro Person oder Zeit zum gemeinsamen reflektieren)
    • 4. Bringt alle zurück in den Hauptraum. Aus jeder Vierergruppe soll eine Person berichten: "Was ist eine Idee, die aus eurem Gespräch hervorgegangen ist?"
    • Die Moderatorin und der Moderator kann die Ergebnisse aufschreiben und seinen Bildschirm dabei teilen
    • Gemeinsames Arbeiten z. B. mit Padlet oder Google Docs
    • Input z. B. über geteilte PPT
    • Kleiner Tipp: Bei allen Blitzlichtrunden/Teilen im Plenum ist es eine gute Idee, den Teilnehmenden, der/die spricht, zu bitten, immer gleich die nächste Person, die sprechen soll, zu benennen. So generiert man mehr Dynamik und die Teilnehmenden bleiben aufmerksam.

 


6. Infos zu den nächsten Schritten & offene Fragen klären


In den aktuellen unsicheren Zeiten ist es wichtig mit den Teilnehmenden gut zu besprechen, wie die nächsten Schritte im Studienkompass für sie aussehen und was für Angebote es gibt. Auch sollte immer wieder darauf hingewiesen werden, dass sich die Teilnehmenden jederzeit bei euch melden können.

Ggf. habt ihr schon einen Plan, was als nächstes Treffen dran ist. Dies sollte dann vorgestellt werden, ggf. kann auch gefragt werden, wer von den Teilnehmenden mithelfen möchte.

Es kann auch nach Ideen für ein nächstes Treffen gefragt werden und Teilnehmenden können im Chat antworten. So hat man die Ideen gleich schriftlich dokumentiert.

Immer auch Zeit einrechnen, um offene Fragen der Teilnehmenden in Ruhe zu klären.



 


7. Check Out


Genauso wie der Check-In wichtig ist, um eine Sitzung zu eröffnen, ist der Check-Out eine gute Methode um die Sitzung bewusst abzuschließen. Ihr gebt den Teilnehmenden so die Möglichkeit, ihre Stimmung zu teilen und abschließende Gedanken, Reflexionen oder eigene

Ideen auszutauschen. Außerdem könnt ihr euch darüber auch kleines Feedback abholen

 

Methodische Ideen

Bezieht euch beim Check Out auf die Fragen vom Anfang:

  • Fragen
    • Wie ist euer Energielevel jetzt?
    • Wie war dieses Treffen für euch?
    • Was nehmt ihr mit?
    • Was war ein Aha-Moment?
  • Gerne per Chat antworten und wer möchte, ergänzt mündlich.
  • Auch eine visuelle Abfrage z.B. über ein Padlet ist möglich
  • Auch ein Daumenfeedback ist möglich: Alle schließen die Augen. Die Moderatorin und der Moderator stellt eine Frage und alle halten ihren Daumen auf der Position passend zu ihrer Stimmung/Meinung, dann öffnen alle die Augen und sehen die Einschätzung aller anderen. Mit mehreren Fragen wiederholen.

 


8. Verabschiedung


Zum Ende hin noch einmal darauf verweisen, dass Teilnehmende sich jederzeit bei euch melden können – dieses Angebot kann man nicht oft genug machen. Und natürlich sollte auch für die Teilnahme gedankt werden.

Ganz zum Schluss sollten alle ihre Mikros noch einmal anschalten, so dass man wirklich von allen die Verabschiedung hört.


 


Optional: gemeinsames Spiel


Mit all denen, die noch Lust haben, kann im Anschluss an den formellen Teil noch etwas gespielt werden, z. B. über Skribbl.io Auch Stand-Land-Fluß kann man wunderbar in einem digitalen Treffen spielen. Auch ein Online-Kahoot-Quiz ist schnell erstellt und macht viel Spaß.

 



Die Phasen im Überblick


Die Meeting-Phasen im Überblick findet ihr hier.



 

Die Druckversion findet ihr unten.


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