Auslandssemester mit dem Erasmus+ Programm – wie das geht und warum es sich lohnt!

Geschrieben am 26.04.2021
von Lisa Brüssau

Ein Studium qualifiziert dich beruflich, das ist klar!

Deine Studienzeit ist aber auch eine Zeit der Persönlichkeitsentwicklung und der Entdeckung von Neuem. Wie könnte man dies besser erreichen als mit Auslandserfahrungen?

Ein Auslandsstudium lohnt sich, weil du:

  1. eine neue Landeskultur kennenlernst,
  2. eine andere Hochschulkultur kennenlernst,
  3. dich mit internationalen Studierenden vernetzt & neue Freundschaften knüpfst,
  4. vielleicht das erste Mal ausziehst und auf eigenen Beinen stehen lernst,
  5. deine sprachlichen Fähigkeiten ausbaust und vieles mehr.

In dem folgenden Artikel erfährst du Basics zum Erasmus+ Auslandsstudium, dass du innerhalb der EU absolvieren kannst!



Erasmus+ – in welche Länder kann ich gehen und für wie lange?

Einen Auslandsaufenthalt für mind. drei bis zwölf Monate innerhalb der EU kann durch das „Erasmus+-Programm“ organisiert und finanziert werden. Auch einige ausgewählte Länder, die nicht in der EU sind, können innerhalb des Erasmus+ Programm ausgewählt werden. Welche Länder für einen Auslandsaufenthalt ausgewählt werden können, kannst du hier nachschauen.

Für die weitere Organisation eines Erasmus+ Aufenthalts ist ein International Office deiner Hochschule zuständig. Deine Universität kooperiert mit ausgewählten Partnerhochschulen, die du für deinen Studienaufenthalt auswählen kannst. Häufig haben die Fachbereiche bereits auch spezifische Partnerhochschulen für dein Studienfach. Überprüfe also zunächst, ob dein Fachbereich bereits Partneruniversitäten benennt oder informiere dich in einer Sprechstunde oder per E-Mail bei deinem International-Office. Absolvierst du einen Kombibachelor kannst du dich oft für Partnerhochschulen beider Fachbereiche bewerben.


Wahl der Partnerhochschule

Bei der Wahl deiner Partneruniversität solltest du u.a. darauf achten, dass die angebotenen Kurse zu deinem Studienfach passen. Prüfe auch, ob du die benötigte sprachliche Kompetenz in Form offizieller Nachweise (bspw. Englisch C2) mitbringst. Plane genug Zeit ein, um gegebenenfalls vorab entsprechende Sprachzertifikate zu erwerben. Erkundige dich an deiner Universität, ob kostenlose Sprachkurse belegt werden können.


Bewerbung

Hast du dich für ein oder mehrere Wunschpartnerhochschulen entschieden, musst du fristgemäß deine Bewerbung einreichen. Meist sind hierfür ein Motivationsschreiben und Leistungsnachweis deiner bisherigen Studienleistungen nötig. Beachte, dass du dich nicht alleine auf die Erasmusplätze bewirbst und womöglich nicht deine Wunschuniversität erhältst. Erfrage daher bei deinem zuständigen International Office oder deinem Fachbereich, wie viele Studierende sich ungefähr für die jeweiligen Partnerhochschulen bewerben und entscheide dann, auf welche du dich bewerben möchtest.


Zu welchem Zeitpunkt ist ein Auslandsaufenthalt sinnvoll?

Ein Auslandsstudium über Erasmus+ kannst offiziell nach dem Abschluss des ersten Fachsemesters angetreten werden. Häufig haben Hochschulen ihre eignen Regeln, nach denen sich Studierende bspw. erst ab dem dritten Semester bewerben können. Erfrage dies bitte individuell an deiner Hochschule. Plane zudem, in welchem Semester ein Auslandsaufenthalt gut in deinen Studienverlauf passt.


Welche Studienleistungen muss ich an der Partnerhochschule erbringen?

An deiner Partnerhochschule erbringst du genauso Studienleistungen wie in Deutschland. Welche Kurse du wählst, stimmst du mit deiner Partnerhochschule in einem sogenannten Learning Agreement (Studienvertrag) ab. Die Idee ist, dass du durch deinen Auslandsaufenthalt kein extra Studienjahr an deiner deutschen Hochschule studieren musst. Wenn du keine BAföG-Förderung oder eine andere terminierte Förderung für deine Regelstudienzeit erhältst, kannst du auch entscheiden, dir weniger als deine offiziell benötigen Leistungspunkte aus dem Ausland anrechnen zu lassen. In diesem Fall kannst du stattdessen ein oder zwei Semester an deiner Regelhochschule zu absolvieren.   


Welchen Vorteil hat das Auslandsstudium über das Erasmus+ Programm?

Mit dem Erasmus+ Programm und einer Partnerhochschule deiner Universität studierst du in einem bereits bestehenden Programm. Die Einschreibung an der Partneruniversität läuft über deine Hochschule in Deutschland. Du schließt nur ein Learning Agreement mit deiner Hochschule ab. Es ist insgesamt kein großer organisatorischer Aufwand im Vergleich zur eigenen Suche einer Partnerhochschule.

Zudem erhalten ALLE Studierende im Erasmus-Programm einen finanziellen und monatlichen Zuschuss für deinen Auslandsaufenthalt. Die Summe variiert je nach Zielland: Erasmus Studierende in Schweden (2019/2020: 315EUR) erhalten bspw. mehr Geld als Studierende in Polen (2019/2020: 195 EUR), da sich die Lebenshaltungskosten unterscheiden.

Zusätzlich können Studierende, auch wenn sie keinen BAföG Anspruch haben, Auslands-BAföG beantragen. Die Hürden diese Finanzierung zu erhalten, sind deutlich geringer als für das Inlands-BAföG. Weitere Informationen zum Auslands-BAföG gibt’s hier. Beachtet, dass der Antrag ein halbes Jahr vor Reiseantritt gestellt werden sollte.


Und nun ran an die Recherche für dein passendes Auslandssemester!

Hier geht’s zu Erfahrungsberichten ehemaliger Erasmus Studierender.