Und was studierst du?
Wenn man auf die Frage: „Und was studierst du?“ mit BWL antwortet, hat man bei den meisten schon seinen Ruf weg.
„Weißt du etwa nicht was du machen möchtest? Was lernt man denn da? Was kann man damit später anfangen?“
sind oft die Rückfragen. Schnell wird man in eine Schublade zu Anzug oder Hemdträgern gesteckt, die nur das große Geld im Kopf haben. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.
Meiner Meinung lernt man auch manche Dinge die nicht grade unrelevant für das „echte“ Leben sind. Man bekommt zumindest schon mal grob mit, wie das mit den Aktien funktioniert, und wie man Geld clever anlegt. Das hilft einem vielleicht später von dem ein oder anderen Bankberater nicht übers Ohr gezogen zu werden, und einige Dinge eher zu hinterfragen.
Das Studium
Zugegebenermaßen bin ich schon etwas voreingenommen in mein Studium gestartet. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau wusste ich grob, was auf mich zukommen wird. Worte wie „Abschreibungen, Verbindlichkeiten und Vorsteuer“ kannte ich schon und unter den Fächern wie Marktforschung, Buchhaltung und Finanzierung konnte ich mir etwas vorstellen. Auch wenn der Stoff aus der Berufsschule, der dort Wochen lang mit 87.264 Arbeitsblättern und mindestens doppelt so vielen Gruppenarbeiten in uns eingeprügelt wurde, vom Prof auf einer Folie abgehandelt wird, hat es etwas geholfen, alles schon mal gehört zu haben. Ich bin mir sicher, dass sich das in den kommenden Semestern noch ändern wird. Man wird viele Dinge lernen, die man direkt nach der Klausur verdrängt, und auch nie wieder brauchen wird, aber mal ganz ehrlich, das ist nicht nur bei BWL so ?
Die Klausuren sind sehr unterschiedlich aufgebaut, von 30 Min bis 2 Stunden ist alles dabei. Ebenso ist es oft eine Mischung aus Multiple Choice und Aufgaben, in denen man ganze Texte schreiben muss. Man kann ganz frei entscheiden, zu welchen Klausuren man sich zum Ende des Semesters anmelden möchte, und sich auch bis kurz vorher wieder abmelden. Wenn einem alles über den Kopf wächst, kann man Klausuren auch in das nächste Semester schieben und diese dann an Pfingsten, oder kurz vor Weihnachten schreiben. Mit Klausuren muss man sich anfreunden, denn in dem Studiengang BWL in Münster werden so gut wie keine Hausarbeiten geschrieben.
Münster
Nach der Frage WAS man studiert, ist die zweite Frage häufig WO. Seit Oktober ist meine Antwort darauf Münster. Und ich liebe es dort. Auch wenn es nicht meine erste Wahl war, bin ich jetzt, ein Semester später, super glücklich dort gelandet zu sein. Von Anfang an stand für mich fest, ich will weg aus Frankfurt. Nicht etwa, weil ich es dort öde finde, einfach um auf eigenen Beinen zu stehen. Und ich habe diese Entscheidung in keinem Moment bereut.
Für mich, die aus einer Großstadt wie Frankfurt kommt, war es eine Verkleinerung. Münster ist mit seinen 300.000 Einwohnern (davon ca. 50.000 Studenten) schnuckelig und hat meiner Meinung nach trotzdem alles was man braucht. Und das i-Tüpfelchen, man kann überall mit der Leeze (Fahrrad) hinfahren.
Neben den Vorlesungen gibt es noch viele weitere Angebote an der Uni. Von verschiedensten Initiativen, bei denen man sich engagieren kann, über Hochschulsport bis hin zum wöchentlichen Uni-Kino ist für jeden etwas dabei! So ist man nie allein und findet ohne Probleme neue Freunde.
Der Aasee mitten in der Stadt lädt im Sommer zum Grillen ein, und der Kanal eignet sich super, um mal ins kühle Nass zu hopsen. Auch das Nachtleben kommt hier nicht zu kurz, bei so vielen Studenten findet immer eine Party statt!
Ich hoffe, ihr könnt euch nun einen kleinen Eindruck von Münster und dem BWL-Studium dort machen. Vielleicht sieht man den ein oder anderen hier demnächst!
– von Regina Gaulrapp, ASk e.V.
Du findest diesen und weitere spannende Artikel auf der Website des ASk e.V.