Der Begriff Ambiguitätstoleranz geht nicht so leicht über die Lippen – aber er ist schwerer auszusprechen als zu verstehen. Man beschreibt damit die Fähigkeit Mehrdeutigkeit und Widersprüche zulassen zu können. So kann es z. B. mehrdeutige Informationen zu einer bestimmten Problemstellung geben oder einen unklaren Arbeitsauftrag. Häufig entstehen Mehrdeutigkeiten auch, weil Entwicklungen nicht hundertprozentig plan- und vorhersehbar sind. Oft hat man auch verschiedene Empfindungen dazu, die nicht richtig zusammenpassen, weil sie widersprüchlich sind.
In der Zukunft wird die Komplexität unserer Lebensumstände weiter zunehmen. Auch Veränderungen wird es immer mehr und immer schneller geben, sodass uns Mehrdeutigkeiten immer häufiger begegnen werden. Ambiguitätstoleranz hilft uns dabei dennoch handlungsfähig zu bleiben. Sie hilft uns auch mit Unterschiedlichkeiten klar zu kommen, z. B. in der Zusammenarbeit mit ganz verschiedenen Menschen.
Eine typische Situation, in der dir Ambiguitätstoleranz hilft:
Wenn du eine Entscheidung über ein Studium oder eine Ausbildung treffen möchtest, hast du meistens nicht alle Informationen zur Hand oder es kommen immer wieder neue dazu. Auch weiß niemand genau, wie die Arbeitswelt in 15 Jahren aussehen wird und welche Berufe dann gefragt sein werden. Insgesamt bist du dir nicht ganz sicher, was die richtige Entscheidung ist, musst sie aber trotzdem treffen. Um diese Situation zu meistern, hilft es, sich folgendes zu verinnerlichen: Du kannst nicht alles wissen und es gibt auch nicht für alles eine eindeutige Antwort. Es hilft offen zu sein für neue Informationen und Anpassungen auf dem Weg.