Wenn du nichts zu tun hast, keine (Schul)Aufgaben oder Pflichten zu Hause und du einmal richtig Zeit hast: Denkst du über dich nach? Über dein Verhalten, deine Gefühle oder dein Handeln? Warum du dies gemacht hast und nicht jenes? Wieso du dich so gefühlt hast in dieser oder jener Situation? Und klopfen da manchmal auch die Fragen „Wer bin ich?“, „Was kann ich?“, „Was will ich?“ an? Ja? Sehr gut, denn dann bist du im Prozess der Selbstreflexion!
Selbstreflexion ist ein aktiver Prozess, der Zeit braucht, denn im beschäftigten Alltag geht sie meistens unter. Während wir uns im Alltag bewegen und handeln, haben wir nicht die Chance dies auch gleichzeitig zu reflektieren. Daher ist es hilfreich, mit ein wenig Distanz unser Tun rückblickend auf den Prüfstand zu stellen: Du kannst es dir so vorstellen, als würdest du dich wie ein Adler in die Lüfte erheben und dich von oben sehen. Von dort schaust du auf dein Denken, dein Handeln, dein Fühlen und auf gewisse Situationen, Themen und Interaktionen mit anderen Menschen und nimmst dies unter die Lupe.
Es bedarf einer zeitlichen Distanz und einer aktiven Entscheidung, sich selbst reflektieren zu wollen. Manchmal wird man auch von außen dazu aufgefordert, sei es durch Lehrkräfte oder Freundinnen und Freunde. Dabei heißt Selbstreflexion nicht zwingend, dass du dich hinsetzt und über dich nachdenkst. Es gibt verschiedene Formen der Selbstreflexion, wie z. B. Gespräche mit anderen, Tagebuch schreiben, persönliche Rituale aufstellen, Coaches befragen, Arbeitsblätter ausfüllen, Fragen beantworten bis hin zu Spaziergängen im Wald. Welche Formen auch immer für dich am besten passen!
Wenn du es schaffst, Selbstreflexion kontinuierlich in dein Leben einzubauen, wird sie zu einer Metakompetenz, die dich in vielerlei Dingen voranbringt, stärkt und wachsen lässt. Das ist für dich persönlich wichtig, aber auch für deine berufliche Zukunft. Nachfolgend findest du acht gute Gründe, deine Selbstreflexion als persönliche Kompetenz auszubauen!
- Mehr Achtsamkeit im Alltag – Ich nehme meine Empfindungen wahr und lerne sie einzuordnen.
- Mehr Selbstwahrnehmung – Was mache ich überhaupt? Was sind meine Bedürfnisse?
- Selbsterkenntnis – Wer bin ich und was möchte ich?
- Selbstbestimmtheit – Ich erkenne, warum ich Dinge tue oder vielleicht besser nicht mehr tun sollte!
- Ich stärke mein Selbstwertgefühl, weil ich weiß, was ich kann und mir Zeit nehme, mir das bewusst zu machen.
- Ich verbessere meine zwischenmenschlichen Beziehungen, da ich die Wirkung meines Verhaltens reflektiere, besser verstehe und mich entsprechend verhalten kann.
- Empathie – durch mein eigenes Verständnis von mir selbst kann ich andere automatisch besser verstehen und mich leichter in sie hineinversetzen.
- Persönliche Weiterentwicklung – je mehr ich reflektiere, desto besser kann ich mich in eine für mich gewünschte Richtung weiterentwickeln.
Weiterführende Links
Wer mehr über sich erfahren möchte, kann z. B. den Selbsttest 16 Personalities machen.