Neugierde lohnt sich!

Geschrieben am 20.05.2021
von Izabela Witkowska


In der Zukunft sowie in der Gegenwart werden immer wieder neue, unbekannte Herausforderungen auf einen zukommen: Globale Krankheiten, Klimawandel und Armut sind Themen, die Angst auslösen können. Dabei ist wichtig, dass bei kleinen und großen Problemen Menschen mitdenken, kreative Lösungen entwickeln und nicht in Schockstarre verfallen und nichts dagegen tun. Eine wichtige Zukunftskompetenz hierfür ist Neugierde.

 


Was ist Neugierde?  


Neugierde ist das Bedürfnis nach Wissen, die Bereitschaft und Offenheit, Neues zu lernen sowie die Offenheit für die Ideen Anderer. Neugierde ermöglicht einem die Anpassung an neue (Lebens-) Umstände, denn durch Neugierde werden neue Dinge entdeckt!

 



Welche Bedeutung hat Neugierde in Gesellschaft und Arbeitswelt?


Besonders in der Wirtschaft gilt Neugierde als eine zentrale Zukunftskompetenz. So schreibt das deutsche Unternehmen Merck:

„Die besten Mitarbeiter sind neugierig. Sie lernen und entdecken ständig neue und bessere Möglichkeiten, Dinge zu tun. Am erfolgreichsten sind Unternehmen, die in unsicheren Zeiten voller schneller Entwicklungen nicht nur überleben, sondern florieren.“ Merck KGaA 

Unternehmen wünschen sich neugierige Mitarbeitende, die Prozesse in Frage stellen, stets nach neuen Antworten suchen und sich auch herausfordernden Aufgaben stellen. Gleichzeitig müssen Unternehmen ein Arbeitsumfeld schaffen, das Neugierde fördert. Dazu gehört, Mitarbeitenden viel Verantwortung zu übertragen, sie ausprobieren zu lassen und Fehler zu verzeihen.  

Neugierde im Sinne von Offenheit ist zudem eine wichtige Kompetenz für die persönliche Entwicklung und Berufswahl. In der Berufswahl wird Offenheit benötigt, um Berufsfelder und Alternativen sowie die eigene Person zu erkunden. Jugendliche mit großer Offenheit bzw. Neugierde haben meist realistischere Einschätzungen zur Berufswelt und zu sich selbst.

 



Wie entwickelt sich Neugierde?


Neugierde ist eine angeborene Fähigkeit, die sich vor allem im Kindesalter entwickelt und unter anderem von der Erziehung abhängt: Wie steht das Elternhaus zum Thema Neugierde? Sehen Eltern es als positive Eigenschaft?

Neugierde kann trainiert werden, indem man sich häufiger in unbekannte oder unbequeme Situationen begibt und sich anschließend selbst fragt, ob die Situation wie erwartet verlief oder nicht. Meistens lehnen Menschen neue Situationen ab, weil sie eine bestimmte, meist negative Vorstellung, davon haben. Diese Vorstellungen entstehen bspw. durch Eltern oder Freundinnen und Freunden und müssen nicht stimmen!

Ein Beispiel

„Ich (Tom, 16) habe noch nie gestrickt und halte es für etwas Langweiliges, Einfaches und sehr Weibliches. Probiert habe ich es aber noch nie.“ Tom hat viele Vorannahmen über das Stricken und diese sind zudem stark geschlechtertypisch. Wird Tom von einem Freund oder eine Mentorin angeregt etwas Kreatives für sich auszuprobieren und anschließend gefragt, was für ihn neue Erfahrungen waren, kann es gut sein, dass er feststellt: Stricken ist ziemlich anspruchsvoll. Es entspannt ihn sogar. Tom hat über den Tellerrand geschaut und Stricken ausprobiert. In diesem Fall hat es sich für Tom gelohnt neugierig zu sein.

Sei wie Tom und probiere öfter Neues aus. Kleinigkeiten, wie einen anderen Schulweg zu gehen, reichen anfangs schon aus.