Die Welt der Start-ups von A bis Z
A
Accelerator
Wenn von einem Accelerator gesprochen wird, beziehen sich die Worte zumeist auf ein mehrmonatiges Förderprogramm für Start-ups. Hier werden Gründer mit Finanzspritzen, Büroräumen, Mentorings und Weiterbildungsmaßnahmen ausgestattet, damit sie sich gezielt auf den Feinschliff des Geschäftsmodells konzentrieren können. Ziel ist es, Start-ups mit hohem Marktpotenzial zur Marktreife zu führen und Wachstum zu generieren.
B
Bilanz
Die Bilanz bzw. Bilanzierung stellt eine Übersicht über alle Vermögensbestandteile eines Unternehmens sowie über die Herkunft des Kapitals dar. Die Bilanz ist vom Aufbau her das Herz der doppelten Buchführung.
Bootstrapping
Wenn man den steilen Weg eines Start-ups aus eigener Finanzierungskraft bewältigen will, muss man die Schnürsenkel schon mal enger schnallen. Der Verzicht auf eine externe Finanzierung kann manchmal schmerzhaft werden – also packt vorsichtshalber Blasenpflaster ein. Aber ohne Fleiß kein Preis, denn der Einsatz zahlt sich spätestens bei der zukünftigen Investorensuche aus.
Break Even
Markiert den Wendepunkt eines Start-ups vom Verlierer zum Gewinner. Nun können alle offenen Rechnungen bezahlt werden, denn die Kosten sind endlich gedeckt.
Business Angel
Sie sind die sichtbaren Engel der Start-upper. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite und versorgen einen mit Know-how und Erfahrung. Wenn das nicht mal fast besser als ein Schutzengel ist?
Business Model Canvas
Das Business Model Canvas ist das Mittel der Wahl, um eine Start-up Idee zu visualisieren und zu testen, ob diese auch unternehmerisch sinnvoll ist. Grundlage ist eine Übersicht mit mehreren Feldern. In den Feldern werden zu jedem Schlüsselfaktor in Stichworten Ideen notiert. Durch dieses visuell unterstützte Vorgehen lassen sich viele Einzelideen zu einem Geschäftsmodell baukastenartig zusammenzufügen und zueinander in Beziehung setzen, bis ein marktfähiges Modell gefunden ist. Am besten funktioniert das Ganze, wenn eine interdisziplinäre Gruppe mit der Methode arbeitet.
Business Plan
Ein Businessplan ist ein schriftliches Dokument, indem die Geschäftsidee eines Unternehmens und die wirtschaftliche Ausarbeitung dieser vorgestellt werden. Dadurch sollen vor allem Investoren für Unternehmensgründungen gewonnen werden.
C
Cashflow
„Kann ich mir das leisten?“ – Die Frage stellt sich wohl jeder beim Shoppen. Einem Unternehmen hilft hier der Blick auf seinen „Geldfluss“, also auf das Kapital, mit dem sich das Unternehmen selbst finanziert. Stimmt der Fluss, dann kann geshoppt werden, bis das Geld versiegt.
Crowdfunding
Crowdfunding stellt eine interessante Alternative zur Finanzierung von Existenzgründungen und Unternehmen dar. Insbesondere dann wenn es um kreative Projekte und kleinere Summen an Kapital geht. Das Kernelement von Crowdfunding besteht darin, dass Geld für ein Projekt oder Vorhaben über eine Vielzahl an Geldgebern eingesammelt wird. Auf großen internationalen Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter werden so Projekte aus vielen Bereichen finanziert.
D
Disruption
Eine Zerrüttung in der Technologiewelt, das beschreibt die Disruption – wenn etwa eine Geschäftsidee auf den Markt kommt und die traditionellen Geschäftsideen ganz schön alt aussehen lässt. Ein Erdbeben, das den Markt völlig neu ordnet.
E
Early Stage
Early Stage sind die Frühphasen eines Unternehmens, von der Vorgründung („Seed“) bis zur Gründung („Startup“). Also die Wiege eines jeden Unternehmens, denn jeder fängt mal klein an.
Elevator Pitch
Ein potentieller Investor, keine Präsentationsunterlagen und eine Aufzugfahrt Zeit: Das ist der Elevator Pitch. Hier ist echte Überzeugungskraft gefragt, um mit seiner Geschäftsidee in wenigen Minuten zu überzeugen.
Entrepreneurship
Selbst bei ursprünglich französischen Worten wie „entrepreneur“ kennen die Start-upper keine Gnade. Entrepreneurship beschreibt die Gründung von Unternehmen auf Grundlage einer innovativen Geschäftsidee. Da ändert dann auch die englische Übersetzung nichts dran.
Exit
Gründen, Wachsen, Reichwerden: So stellt man sich die ideale Entwicklung eines Start-ups vor. Dafür braucht es aber den Exit, also den Verkauf des Unternehmens. Erst dann kann das Geld in eine Reise auf die Fidschi-Inseln investiert werden.
F
FFF (3F)
FFF steht für „Family, Friends and Fools“ bzw. genauer für das Geld, das sie mit sich bringen. Bei der Finanzierung sind die Lieben oftmals die erste Wahl, denn wer wirklich liebt, kann auch bei der verrücktesten Idee nicht nein sagen.
Finanzierungsrunde
Gründung, Seed, Series-A, Series-B sind allesamt Phasen eines Start-ups, und alle Phasen benötigen Kapital. Und genau das zeichnet die Finanzierungsrunden aus, eine „Finanzierung“ nach „Runden“.
Freelancer
Viele Start-ups beschäftigen externe Spezialisten auf Honorarbasis. So müssen sie nicht die üblichen Abgaben wie bei der Vollbeschäftigung eines fest angestellten Arbeitnehmers zahlen und können Freelancer flexibel buchen. Auf Plattformen wie Fiverr finden Kunden und Freelancer zusammen.
G
Gewinn- und Verlustrechnung
Bei der GuV – Gewinn-und-Verlust-Rechnung – handelt es sich um eine Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge eines Unternehmens. Durch die GuV werden innerhalb einer festgelegten Periode bzw. eines Geschäftsjahres die Unternehmensergebnisse ermittelt und die Quellen derer genau dargestellt.
Going Public
Es könnte so einfach sein, wenn man einfach mal ein deutsches Wort nehmen würde. Going Public meint einfach nur den Gang eines Unternehmens an die Börse.
Growth Hacking
Eine Marketing-Technik, mit deren Hilfe möglichst schnell möglichst großer Fortschritt gemacht werden soll: “Growth Hacking” beinhaltet unter anderem Akquisition durch das Verfassen von Gastartikeln auf Blogs, Content Verbreitung und Kundenbindung.
I
Inkubator
Ist eine Aufzuchtstation für die jungen Küken der Startup-Szene. Beratung, Infrastruktur und Vermittlung bei der Kapitalsuche sind die optimalen Bedingungen, um endlich flügge zu werden und seine Geschäftsidee in der echten Welt umzusetzen.
Intellectual Property (IP)
Es ist das teuerste, was ein Startup besitzt, und es ist eines der am schwierigsten zu schützenden Güter – das geistige Eigentum.
Investor
Investoren sind besonders für Gründer und Unternehmen, die schnell wachsen müssen von großem Interesse. Ein Investor ist eine Person, die einem Unternehmen Geld zur Verfügung stellt, um damit Gewinne zu erzielen. Investoren können vermögende Privatpersonen sein, es gibt aber auch institutionelle Investoren, die in der Regel deutlich höhere Summen investieren können.
K
Key Performance Indicator (KPI)
Der Begriff bezeichnet Kennzahlen, mit denen die Leistung von Aktivitäten in Unternehmen ermittelt werden kann. Um den Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme zu messen, können Unternehmen diese Key Performance Indicators genauer betrachten. Dabei hängt es vom Unternehmen, der jeweiligen Maßnahme und deren Ziel ab, welche KPIs sie zur Betrachtung ihrer Leistung heranziehen sollten.
L
Launch
Der Launch ist der Zeitpunkt, an dem das Start-up anfängt, sich auf dem Markt zu behaupten. Üblicherweise geht dem Launch viel Vorbereitung voraus, darunter die Erstellung eines Businessplans und einer Website sowie die zum Beispiel die Organisation von Büroräumen.
Lean Startup
Probieren geht über Studieren, das ist hier die Devise. Beim Lean Startup heißt das konkret, frühzeitig mit seinem Produkt an den Markt zu gehen, sich Kundenfeedback einzuholen und die Produktionszyklen kurz zu halten.
Letter of Intent (LoI)
Sehr geehrte Damen und Herren … das ist nicht die Briefform, die der Letter of Intent beinhaltet. Er ist eine rechtlich nicht verbindliche Absichtserklärung. Es wird das Interesse an der Durchführung einer Transaktion oder an einem Abschluss eines Vertrages erklärt.
M
Make or Buy
„Do it yourself“ ist zwar im Trend, aber nicht immer die richtige Wahl. Jedes Unternehmen muss sich auf der Grundlage von unterschiedlichen Kriterien die Frage stellen: selber machen oder einkaufen?
N
Networking
Networking ist das A und O eines jeden Start-uppers. Was genau zu tun ist: zusammenstehen, was trinken und quatschen. Hier werden zwar vielleicht keine Freundschaften fürs Leben geschlossen, aber vielleicht Investoren fürs Start-up gefunden.
Non Disclosure Agreement (NDA)
Was Kinder mit einem Schwur regeln, machen Unternehmen mit dem Non Disclosure Agreement. Vereinfacht bezeichnet der Begriff eine Vertraulichkeitserklärung zwischen Verhandlungspartnern, damit ihre gemeinsamen Geheimnisse auch geheim bleiben.
P
Pitch
Ein Pitch ist eine Präsentation, bei der man versucht seine Geschäftsidee in kurzer Zeit überzeugend zu rüberzubringen. Gelingt einem das, hat man gute Chancen neue Kunden, passende Investoren oder andere Unterstützer für das Unternehmen zu gewinnen. Das klingt im ersten Moment zwar simpel, sieht aber in der Umsetzung etwas schwieriger aus. Denn obwohl es hilfreiche Präsentationsvorlagen – Pitch Decks – gibt, ist es wichtig, dass man heraussticht und mit seinem einzigartigen Pitch den Investoren in Erinnerung bleibt.
Pitch Deck
Ein Pitch Deck ist eine Präsentation aus mehreren Folien, mit denen Startups Investoren und Wagniskapitalgeber von sich überzeugen wollen. In ein Pitch Deck gehören zahlreiche wesentliche Informationen: Produkt, Marktanalyse, Alleinstellungsmerkmal, Geschäftsmodell. Darüber hinaus müssen diese Informationen visuell ansprechend in den Folien dargestellt werden, um die Neugier bei potenziellen Geschäftspartnern zu wecken.
Proof of Concept
Ein Konzept zu haben klingt erst mal super, doch wer sagt einem, ob das Konzept auch funktioniert? Das übernimmt das Proof of Concept, bei dem die prinzipielle Durchführbarkeit eines Konzeptes oder einer Geschäftsidee geprüft wird.
R
Rechtsform
Die Wahl der Rechtsform im Zuge der Unternehmensgründung hängt von verschiedenen Faktoren wie Startkapital oder Haftung ab. Möglich ist die Selbstständigkeit als Einzelunternehmer, Personen- oder Kapitalgesellschaft. Die mit Abstand häufigste Rechtsform ist der Einzelunternehmer.
S
Spin-off
Spin-offs sind „Ausgründungen“, das heißt Ausgliederungen oder Verselbstständigungen eines Betriebsteils. Es ist sozusagen die Light-Version eines Startups.
Storytelling
Es war einmal vor sehr langer Zeit … ist eine beliebte Methode der Marketingbranche. Es kommen zwar (höchstwahrscheinlich) keine Prinzen auf weißen Rössern vor, aber dafür eine schöne Geschichte, um ein Start-up-Produkt … und wenn sie nicht verkauft haben, pitchen sie noch heute.
U
Unicorn
Dieser Begriff bezeichnet Start-ups, denen vor einem Börsengang oder Exit eine Bewertung von über eine Milliarde US-Dollar zugesprochen wird. Als Unicorn werden diese Unternehmen deshalb bezeichnet, weil sie verhältnismäßig selten vorkommen.
Unique Selling Proposition (USP)
08/15 war gestern, heute zählt Unique Selling Proposition. Einzigartigkeit, Innovativität und ein Alleinstellungsmerkmal sind die Eigenschaften, mit der man die Konkurrenz aussticht.
V
Venture Capital
Wagniskapital ist eine Möglichkeit zur Unternehmensfinanzierung. Bei Venture Capitalists kann es sich um vermögende Privatpersonen oder um Gesellschaften handeln. Wagniskapitalgeber erhalten im Gegenzug für ihre Investition üblicherweise Unternehmensanteile.
Quellen: https://www.fuer-gruender.de/; https://www.wfmg.de/; https://www.textbroker.de/; https://www.compeon.de/; https://www.rechnungswesen-verstehen.de/