Brief an mich selbst

Geschrieben am 05.11.2020
von Pia Faustmann


Die Methode, „Brief an mich selbst“ eignet sich prima für eine kurze Selbstreflexion und einen Transfer der Erkenntnisse auch über die Situation hinaus. Der Brief hilft, Wünsche und Erwartungen ebenso wie Ängste und Sorgen wahrzunehmen und ermöglicht einen bewussten Umgang mit ihnen. Außerdem kann das an sich selbst gerichtete Schreiben einen lehrreichen Abgleich zwischen Vorhaben und Realität schaffen, indem man sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die eigenen Ziele vor Augen hält.

 


Wann bietet sich die Methode an?


Im Förderablauf passt der Brief besonders gut an den Übergang zwischen Abitur und nächster Bildungsetappe: also Studium, Brückenjahr oder Ausbildung. Die Teilnehmenden verlassen ihr gewohntes Umfeld und sehen sich vielen Unsicherheiten gegenüber. Sich diesen beim Schreiben eines Briefes bewusst zu werden, kann helfen, den Herausforderungen gelassener zu begegnen. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Methode im Rahmen der Abifeier einzusetzen. Gerne kannst du dies aber auch zu einem anderen Zeitpunkt der Förderung durchführen. Überlege dir ggf. passende Fragen für den aktuellen Zeitpunkt. 

 



So funktioniert es


Erkläre vorab, warum die Teilnehmenden diesen Brief an sich selbst schreiben sollen und welchen Mehrwert sie haben, wenn sie sich dabei Mühe geben. Zu Beginn sollen alle ihre bisherige Zeit im Studienkompass kurz Revue passieren lassen und sich erinnern, was sie alles gelernt und erfahren haben. Danach richten sie ihren Blick in die Zukunft und überlegen:

  • Was wünsche ich mir für das kommende Jahr?
  • Was für Ziele habe ich?
  • Was nehme ich mir ganz konkret vor?
  • Was könnte mich behindern?
  • Was wird sich verändern?
  • Was wünsche ich mir für meine Zukunft?

 

Die Briefvorlage hilft, die Gedanken zu sortieren und aufzuschreiben.

Gib den Teilnehmenden genügend Zeit, diesen Brief zu schreiben – ca. 20 Minuten sind perfekt. Es empfiehlt sich, den Brief nicht ganz am Ende des Treffens schreiben zu lassen, denn sonst geht die Methode im allgemeinen Aufbruch unter.

Gerne kannst du die Teilnehmenden im Anschluss dazu anregen, die Briefe einer vertrauten Person vorzulesen – durch das Aussprechen erhalten die Überlegungen mehr Gewicht. Das muss aber nicht unbedingt sein. Zum Schluss werden die Briefe adressiert, zugeklebt und nach ca. einem Jahr (also zum Ende der Förderzeit im Studienkompass) von dir an die jeweiligen Adressen versendet. Alternativ kannst du die Briefe auch beim abschließenden Workshop verteilen.

 



Tipps


Einen echten Brief zu schreiben hat in unserem schnelllebigen, digitalen Alltag einen besonderen Charakter. Um diesen Charakter zu betonen schlagen wir vor, für die Briefvorlage und Umschläge schönes Briefpapier zu verwenden – gerne in verschiedenen Farben oder mit einem passenden Aufdruck. Oder du lässt die Teilnehmenden die Briefe selber verzieren. Das ist auch schön.

Falls du Lust hast, kannst du während die Teilnehmenden schreiben, natürlich auch einen Brief an dich selbst verfassen und überlegen, was du dir von deinem letzten Jahr als Mentorin und Mentor erwartest…

Eine mögliche Vorlage für einen Brief findest du unten.  Diese kann benutzt werden. Gern könnt ihr euch auch eigene Fragen für eure Teilnehmenden überlegen. 



digitale Variante


Bei digitalen Treffen können Tools wie Zukunftsmail  genutzt werden. Bei diesem Anbieter kann man eine Mail an die eigene Mailadresse schreiben und einstellen, dass die Botschaft beispielsweise ein Jahr später verschickt wird. Der Vorteil ist, dass so niemand daran denken muss, die Briefe zu verschicken. Der Mail landet automatisch nach der eingestellten Zeit im Postfach. 

 


Vorlage_Brief an mich selbst Vorlage_Brief an mich selbst