Methoden für die Erarbeitungsphase

Geschrieben am 17.11.2020
von Iza Witkowska


Die Teilnehmenden sollen in dieser Phase selbständig Probleme lösen und Lösungsstrategien erarbeiten. Diese Phase kann in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit organisiert werden. Die Mentorinnen und Mentoren unterstützen die Teilnehmenden, klären mögliche Fragen und geben bei Bedarf erste Impulse.

 



Inhaltlicher Input: Präsentation durch Mentorinnen und Mentoren/ oder Teilnehmende


Wenn ihr ein Regionaltreffen zu einem bestimmten Thema geplant habt und/oder Erfahrungen aus einem bestimmten Bereich teilen wollt, könnt ihr beispielsweise einen inhaltlichen Input vorbereiten. Es ist sinnvoll zu visualisieren, worüber ihr sprecht, z. B. in Form einer PowerPoint Präsentation oder mithilfe eines White Boards, Flipcharts oder Pinnwand. Wenn es keine Möglichkeit gibt, um Moderationskarten aufzuhängen,  könnt ihr sie auf den Boden in die Mitte des Stuhlkreises legen, damit sie für alle sichtbar sind.

Falls ihr eine Präsentation nutzen möchtet, plant dafür die Räumlichkeiten und entsprechende Technik ein. Solltet ihr online Ressourcen verwenden (Videos, Musik etc.), braucht ihr zudem einen Internetzugang und ggf. Lautsprecher für eine bessere Soundqualität.

Achtet darauf, dass der Input nicht zu lange dauert und ihr die wichtigsten Punkte präsentiert. Tipps zum Thema Rhetorik und Kommunikation findet ihr in unserem Rhetorik- und Präsentationstraining.

 



Inhaltlicher Input: externe Referentinnen und Referenten


Externe Referierende bringen Expertise zu bestimmten Themen in die Gruppe ein und können auch sehr spezielle Fragen der Teilnehmenden beantworten. 

Wenn ihr externen Referierende einladet, ist es wichtig im Vorfeld zu klären, welchen Bedarf und welches Ziel die Gruppe hat, damit die Referierenden sich gut vorbereiten können. Besprecht auch das benötige Material und die Technik.

Der Studienkompass vermittelt gern passende Kontakte, die ihr als Referierende für die Treffen einladen könnt. Wenn die Referierenden aus dem Studienkompass-Netzwerk kommen, kennen sie meistens unsere Zielgruppe und wissen, wer unsere Teilnehmenden sind. Solltet ihr Referierende einladen, die den Studienkompass nicht kennen, erzählt ihnen wer und wie unsere Teilnehmenden sind.   

Das Honorar kann aus dem Regionalbudget gedeckt werden. 
 



Fragerunden mit externen Gästen 


Manche Themengebiete (Brückenjahr, konkrete Studiengänge) eignen sich besonders gut für Fragerunden mit eingeladenen Gästen.

Nachdem ihr die konkrete Themen indentifiziert habt, könnt ihr die passenden Gäste einladen, die Lust haben sich den Fragen unserer Teilnehmenden  zu stellen und ihre Erfahrungen mit der Gruppe zu teilen.

Vor dem Treffen lohnt es sich der Gruppe einen Einblick zu geben, wer die Gäste sein werden und aus welchen Gebieten sie die Fragen beantworten können, damit die Teilnehemden sich schon im Vorfeld darauf einstellen können. Im Idealfall können sie (entweder in der Gruppe oder jeder für sich) schon ein paar Fragen vorbereiten. 

Bei dem Treffen ist es sinnvoll, dass sich die Gäste im Plenum selbst kurz vorstellen. Man kann dafür z. B. einige Leitfragen formulieren, an denen sie sich orientieren können.

Nach der kurzen Vorstellungsrunde folgen die Fragen aus dem Plenum, die sich die Teilnehmenden vorher überlegt haben. Die Antworten auf diese Fragen werden für die gesamte Gruppe interessant sein. 

Nach der kurzen Plenumsdiskussion können die Gäste jeweils einen Tisch zur Verfügung gestellt bekommen, an dem sie mit den Teilnehmenden ein Gespräch führen und weitere Fragen beantworten.

 



Speed-Dating im Kugellager 


Um Austausch und Gespräche in der Gruppe anzuregen könnt ihr entweder ein klassiches Speed-Dating oder Speed-Dating im Kugellager organisieren. So kann ein Gespräch in der gesamten Gruppe angeregt werden. 

Beim klassischen Speed-Dating bereitet ihr Stühle/Tische/andere Plätze so vor, dass sich je zwei Personen zu vorgegebenen Fragen,  eine bestimmte (kurze) Zeit austauschen können. Nach Ablauf der Zeit, wechseln die Personen an einer Seite des Tisches die Gesprächsperson und tauschen sich mit der "neuen" Person aus. Ihr könnt entscheiden, wie oft die Tische gewechselt werden sollen. 

Beim Speed-Dating im Kugellager bilden die Teilnehmenden zwei Kreise: einen inneren und einen äußeren, sodass jede Person ein Gegenüber hat. Wichtig ist hier, dass es eine gerade Personenanzahl ist. Es darf zuerst nicht miteinander gesprochen werden. Erst nach einem akustischen Signal wird das Gespräch zu den vorgegebenen Fragen freigegeben.

Nach erneutem akustischen Signal (z. B. nach 2 Minuten), rutschen die Teilnehmenden im Uhrzeigersinn um einen Platz weiter und dürfen mit der nächsten Gesprächperson über das Thema diskutieren.

Zu einem Speed-Dating können externe Gäste eingeladen werden, die z. B. aus dem Bekanntenkreis des Mentoring-Teams kommen oder gezielt angesprochen und eingeladen werden. Außerdem bietet sich hier wieder das Studienkompass-Netzwerk an. Fragt beispielsweise in den älteren Jahrgängen eures Standortes nach, ob es Teilnehmende oder Mentorinnen und Mentoren gibt, die Lust haben dabei zu sein. Zudem ist der ASk e.V. als Alumniverein des Studienkompass immer eine gute Adresse, wenn man auf der Suche nach Expertinnen und Experten ist. 

  



 


Think-Pair-Share


Diese Methode besteht aus 3 Arbeitsphasen und dient der inhaltlichen Bearbeitung von Themen und dem Austausch untereinander.

Die Gruppe bekommt eine Fragestellung oder eine Aufgabe von euch, die dem Thema des Regionaltreffens entspricht.

  • In der ersten Phase "Think" setzt sich jede(r) Teilnehmende mit der Aufgabe bzw. Frage auseinander. Sie können sich dabei Notizen machen oder ein passendes Handout ausfüllen.
  • In der zweiten Phase "Pair" tauschen sich zwei bis drei Teilnehmende über die Aufgabe und ihre Ergebnisse aus. Sie stellen sie gegenseitig die Ergebnisse vor und fassen sie zusammen.
  • In der dritten Phase "Share" werden die Ergebnisse der gesamten Gruppe präsentiert.

Im Anschluss an die Share-Phase sollten die Ergebnisse der einzelnen Gruppen von euch zusammenzufasst und die Ergebnisse gesichert wrden (z.B. die Moderationkarten abfotografieren, mehr dazu hier).


 


Planen/Arbeiten in Kleingruppen


Für einige Aufgaben/Themen ist es sinnvoll Kleingruppen zu bilden und die Teilnehmenden an einer Fragestellung zusammen arbeiten zu lassen.

Es ist wichtig bei Kleingruppen-Methoden, dass die Fragestellung bzw. Aufgabe klar formuliert ist und das Ziel verständlich ist.  Die Teilnehmenden sollen bei Bedarf klärende Fragen stellen können.

Um die Ergebnisse zusammenzufassen, können sie ein Plakat/eine Visualisierung/ein Kunstwerk erstellen und der gesamten Gruppe präsentieren.

Das Visualisieren macht die Zusammenhänge klarer und hilft, sich das Wesentliche aus der Diskussion zu merken.


 


Arbeitsauftrag/Zeitangaben


Um die Erarbeitungsphase klar zu strukturieren, sind Zeitangaben und ein Arbeitsauftrag notwendig. Ohne die beiden Elemente können sich die Teilnehmenden nicht auf das Wesentliche konzentrieren und verstehen nicht, was von ihnen verlangt wird. Um das zu vermeiden, solltet ihr darauf achten, dass die Zeitangaben und der Arbeitsauftrag klar formuliert werden und realistisch sind.

Nachdem ihr sie formuliert habt, stellt bitte sicher, dass sie auch verstanden wurden. Die Teilnehmenden sollten während der Erarabeitungsphase auch die Möglichkeit haben die Fragen zu stellen. 

Es lohnt es sich sowohl die Zeitangaben als auch den Arbeitsauftrag festzuhalten/zu visualisieren und für alle sichtbar zu machen, z.B an der Tafel, Wand, einem Arbeitszettel.


 


World-Café


Genau wie in einem Café soll diese Methode die Anwesenden ins Gespräch bringen. Es ist am sinnvollsten, wenn ihr zu dem Treffen Gäste eingeladen habt, welche die Teilnehmenden noch nicht kennen: Menschen, die ein Auslandsjahr gemacht haben; üben unterschiedliche Berufe aus usw.

Der Zeitrahmen ist ziemlich flexibel: meistens sind das zwischen 30-60 Minuten.

Ihr stellt im Raum Tische auf. Ihr könnt sie gerne dekorieren, damit sie wie in einem echten Café aussehen. Die Gäste stellen sich jeweil an einem Tisch. Wichtig ist es, dass jede Person, die die Fragen beantworten soll einen eigenen Tisch hat und ihn mit niemandem teilt, damit man die Gespräche in einer netten Atmosphäre führen kann.

Die Teilnehmenden werden sich auf alle Tische verteilen. Sie sollten darauf achten, dass sie im Laufe des World-Cafés bei jedem Tisch waren. Es lohnt sich manchmal im Vorfeld die Fragen, die man generell an die Gäste hat, zu brainstormen und an die Wand im Raum zu hängen. Oft fallen sie eben in dem Moment nicht ein.