Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes

Geschrieben am 14.05.2025
von Juliane Connor


Wie bewerbe ich mich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes?

Grundsätzlich gibt es mehrere Wege, in die Studienstiftung zu kommen. Der klassische und wohl häufigste Weg ist ein Schulvorschlag in deinem Abiturjahr. Danach folgt die Einladung zu einem Auswahlseminar, bei dem du gebeten wirst, einen Vortrag zu einem Thema deiner Wahl vorzubereiten und anschließend eine Gruppendiskussion dazu anzuleiten. Daneben führst du noch zwei Einzelgespräche mit der Auswahlkommission.

Sollte es nicht mit dem Schulvorschlag klappen, stehen dir noch weitere Möglichkeiten offen: Prüfungsämter und Dozierende an Hochschulen sowie Alumnae und Alumni können ebenfalls vorschlagen und du kannst dich zu Beginn deines Studiums mit dem erfolgreichen Absolvieren eines Tests selbst für das Auswahlgespräch nominieren. Des Weiteren kooperieren einige Wettbewerbe und Stiftungen mit der Studienstiftung, wie beispielsweise der Bundeswettbewerb Jugend debattiert, Jugend forscht, die zis-Stiftung oder die Deutsche SchülerAkademie. Bei erfolgreicher Teilnahme wirst du in einigen Fällen zum Auswahlseminar eingeladen oder direkt in die Stiftung aufgenommen. Weitere Informationen findest du hier.


Was bringt dir das Stipendium?

Neben der finanziellen Förderung, die sich wie bei allen Begabtenförderungswerken aus einer Grundpauschale von 300 € und einem etwaigen zusätzlichen Betrag nach BAföG-Richtlinien zusammensetzt, hebt sich die Studienstiftung vor allem durch ihr vielfältiges und umfangreiches ideelles Programm hervor. Als größtes und ältestes Förderwerk bietet sie dir eine große Auswahl an digitalen und Präsenz-Veranstaltungen, die dein Studium sowohl akademisch als auch persönlich bereichern können. Zu meinen Highlights gehören mit Sicherheit die jährlichen Sommerakademien im In- und Ausland, aber auch die Sprachkurse und Wochenendworkshops zu Themen wie Moderation oder interkulturellen Kompetenzen. Darüber hinaus gibt es die Programmlinie „Stipendiat:innen machen Programm“, unter der du dich selbst einbringen und mit Unterstützung der Stiftung eigene Exkursionen oder Events organisieren bzw. von der Initiative anderer Geförderter profitieren kannst.

Möchtest du im Ausland studieren, gibt es auch hierfür zahlreiche Fördermöglichkeiten und Kooperationen mit verschiedenen Universitäten, bei denen unter anderem die Studiengebühren ganz oder teilweise übernommen werden. Regionalgruppen an Hochschulstandorten auf der ganzen Welt bieten zudem Gelegenheit, dich mit anderen Geförderten zu vernetzen und neue Leute bei Stammtischen oder gemeinsamen Aktivitäten kennenzulernen.


Welche Pflichten hast du?

Wirst du in den ersten vier Semestern deines Bachelors aufgenommen, wird von dir erwartet, jedes Semester einen Bericht zu deinem Studienverlauf zu verfassen. Möchtest du über dein Grundstudium hinaus auch für deinen Master gefördert werden, musst du im vierten Semester einen Antrag auf Weiterförderung stellen, bei dem geprüft wird, wie sich deine akademischen Leistungen entwickeln. Aber keine Angst, die große Mehrheit der Anträge (normalerweise über 95 %) wird positiv beschieden und bei der Entscheidung werden auch die Art des Studiengangs und ggf. persönliche Umstände miteinbezogen. Danach musst du nur noch einmal jährlich einen Bericht abgeben und wirst bis zum Ende deines Masters gefördert. Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung, dass du dein Studium in Regelstudienzeit abschließt, allerdings kann auch das Ausnahmen haben wie zum Beispiel ein Auslandsaufenthalt oder andere plausibel dargestellte Gründe.

Insgesamt kann ich dir nur ans Herz legen, dich genau über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren, über die man zu einem Auswahlgespräch eingeladen werden kann. Lass dich nicht abschrecken von den scheinbar hohen Aufnahmehürden; die Studienstiftung sucht wissbegierige und gesellschaftlich interessierte Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensläufen und Hintergründen. Und wenn ich etwas aus meinen letzten Jahren in der Stiftung gelernt habe, dann Folgendes: Letzten Endes kochen alle nur mit Wasser.

Angelina Schülke