Gründen ist sexy. Die Freiheit, das eigene Ding zu machen. Eine Idee, ein Pitch, ein bisschen Funding – und los geht’s. Klingt aufregend, aber auch nach hohem Risiko. Was viele nicht wissen: Man kann auch unternehmerisch denken, ohne ein eigenes Unternehmen zu gründen. Denn: Wer etwas bewegen will, muss nicht immer gleich ein Start-up aufziehen. Auch innerhalb von Unternehmen gibt es Platz für Ideen, Mut und Veränderung. Willkommen in der Welt des Intrapreneurship!
Was ist denn Intrapreneurship?
Der Begriff klingt sperrig, bringt aber frischen Wind in die Arbeitswelt. Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind Menschen, die innerhalb eines bestehenden Unternehmens neue Ideen entwickeln, Projekte starten und Veränderungen anstoßen als wäre es ihr eigenes Start-up. Sie brauchen Kreativität, Mut, Ausdauer und ein Unternehmen, das ihnen vertraut. Intrapreneurship ist also so etwas wie Gründen mit Sicherheitsnetz: Man hat Strukturen, ein Gehalt, manchmal sogar ein Team, aber trotzdem Raum für eigene Ideen.
Intrapreneurship konkret
Klimakrise, Digitalisierung, demografischer Wandel: Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen und dafür brauchen sie frische Ideen. Gleichzeitig wollen viele junge Menschen mehr als nur „irgendeinen Job“. Sie suchen Sinn, Gestaltungsfreiheit, Wirksamkeit. Intrapreneurship verbindet beides: Menschen mit Ideen treffen auf Organisationen mit Ressourcen.
Das wissen auch große Konzerne. Bei Google dürfen Mitarbeitende 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für eigene Projekte nutzen. Die berühmten Post-its von 3M entstanden, weil ein Mitarbeiter nicht lockerließ – obwohl seine Idee anfangs als nutzlos galt. Und bei der Deutschen Bahn tüfteln Intrapreneurinnen und Intrapreneure an Ideen für klimafreundliche Mobilität. Klar ist, dass Intrapreneurship kein Selbstläufer ist. Wer wirklich etwas verändern will, stößt auch mal an Grenzen.
Erfolg zeigt sich dabei nicht immer sofort in neuen Produkten im Umsatz. Manchmal ist ein kleiner Kulturwandel schon ein großer Durchbruch: wenn andere beginnen, offener zu denken, Prozesse neu zu hinterfragen oder Dinge mutiger auszuprobieren. Erfolgreiche Intrapreneurinnen und Intrapreneure sind oft keine Einzelkämpferinnen oder Einzelkämpfer, sondern Impulsgebende für ganze Teams. Was noch alles hinter Intrapreneurship steckt, haben wir euch hier in ein paar Factsheets aufbereitet:
Die entscheidende Frage aus dem Intrapreneurship ist: Wie kann ich die Zukunft mitgestalten? Wie entstehen neue Ideen „von innen“ – und wann ist man erfolgreich?
Dein Start
Vielleicht willst du nach dem Abi erst mal studieren. Vielleicht träumst du davon, etwas Eigenes aufzubauen. Vielleicht bist du einfach genervt von Bürokratie. Dann lohnt sich ein Blick auf Intrapreneurship, denn unternehmerisch denken kann man überall: im Konzern, im Start-up, in einer NGO oder in der Verwaltung.
Manche Chefinnen und Chefs haben Angst vor Kontrollverlust. Gute Ideen scheitern teilweise an starren Strukturen oder politischen Spielchen. Deswegen ist es wichtig, sich das jeweilige Unternehmen im Bewerbungsprozess genau anzuschauen: Wie fördert das Unternehmen neue Ideen? Von wem werden neue Ideen gefördert?
Nicht alle werden Gründende. Müssen sie auch nicht. Aber wir brauchen mehr Menschen, die denken wie Gründende, auch im Inneren von Organisationen. Vielleicht bist du ja eine oder einer von ihnen.