Siegen ist eine sehr kleine Großstadt, die sich über sieben Berge verteilt. Im Dreiländereck zwischen NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen gelegen, verfügt es über wunderschöne Wälder drumherum. Die Stadt an sich ist dafür weniger schön. Trotzdem kann sich ein Studium an der Universität Siegen oder an der privaten FOM Hochschule lohnen.
Siegen ist ein regenreicher Ort und durch den Bergbau sind viele Häuser mit grauen Schieferplatten bestückt. Diese Kombination kann die Stimmung schon ziemlich drücken. Dafür wurde die Universität vor Kurzem grundrenoviert und der Hauptcampus hat sich stark vergrößert. Da Siegen so klein ist, trifft man immer wieder dieselben Menschen und findet schnell Anschluss. Es gibt viele aktive Studiengruppen, die Theater machen, das Festival contre le racisme organisieren oder eigene kleine Fernsehsendungen produzieren.
Lebenshaltungskosten
Der aktuelle Semesterbeitrag ist mit 322,90€ recht moderat. Dafür gibt es ein Semesterticket für die Regionalzüge in ganz NRW inklusive.
Für ein WG-Zimmer muss man mit 300-350€ rechnen, es lohnt sich, sich auf ein Zimmer beim Studierendenwerk zu bewerben, das günstiger ist. Dort kann man sich allerdings seine Mitbewohner/innen nicht aussuchen. Die Lebenshaltungskosten sind durchschnittlich für eine mittelgroße westdeutsche Stadt. Für Studierende gibt es bei Kulturangeboten mitunter Vergünstigungen.
Top
- Mit dem Semestertickt zum Konzert nach Köln oder zur Oma nach Bielefeld – in Siegen ist man sehr mobil.
Flop
- Die WG-Zimmerpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie sind zwar immer noch geringer als in Berlin oder München. Aber dafür, dass man in Siegen wohnt, zahlt man doch ganz schön viel.
Studentisches Leben
Siegen ist klein und man kennt sich. In der Erstsemesterwoche gibt es viele Führungen rund um den Campus und Möglichkeiten, neue Freund/innen zu finden. Clubs, von denen man zu Fuß ins Studiwohnheim zurücklaufen kann, sind auch vorhanden. Wer sich in der Hochschulpolitik (Fachschaftsräte oder AStA) oder gesellschaftspolitischen Gruppen (Queer-Referat oder antifaschistische Gruppen) engagiert, bekommt auch vieles in Siegen mit, dass man als Pendel-Student/in aus Köln verpasst. Im Sommer locken studentisches Freilichttheater am oberen Schloss, geselliges Beisammensein am „Krönchen“ oder den Ufern der Sieg. Im Wintersemester gibt es dafür mehr Vortragsreihen der studentischen Clubs und einen lauschigen Weihnachtsmarkt am unteren Schloss.
Top
- Als Zugezogene/r findet man schneller Anschluss als an Massenunis. Siegen hat zwei Schlösser: das Untere Schloss mit Seminarräumen und Bibliothek sowie das Obere Schloss, mit Museum und Schlossgarten.
Flop
- Da Siegen sehr bergig ist und der Hauptcampus auf der Spitze eines Berges, ist es fast unmöglich, mit dem Fahrrad zur Uni zu fahren. Auch die Busse sind oft überfüllt. Manchmal ist man zu Fuß besser dran.
Die Universität Siegen
Die Uni wurde in den 1970ern gegründet und hat deswegen einen frischeren Ansatz als so manche Traditionsuni, die den Studiengang schon seit 1630 anbietet. Bekannt ist sie für ihre große Zahl an Lehramtsstudierenden sowie der Möglichkeit, Soziale Arbeit an einer Universität (und nicht an einer Fachhochschule) zu studieren. Vor kurzem neu hinzugekommen ist die Lebenswissenschaftliche Fakultät. Das Studienangebot erstreckt sich also von Medizininformatik über Plurale Ökonomien (ein alternativer BWL-Master), Maschinenbau, Pädagogik bis hin zu Medienwissenschaften. Auch die Dozierenden erkennen einen meist wieder. In Siegen ist man ein Mensch und keine Nummer. Das tröstet etwas über den Regen und die Berge hinweg.
Hilfreiche Links:
Bachelor-Studiengänge an der Uni-Siegen https://www.uni-siegen.de/zsb/studienangebot/bachelor.html?m=e&lang=de
Kulturangebote in Siegen: https://www.siegen.de/kultur-tourismus/kultur-und-kunst/
Foto des Ortes: Quelle: https://visitsiegen.de/magasin/details/siegen-mitte-so-kommt-die-uni-in-die-stadt