Das duale Studium

Geschrieben am 03.10.2020
von Pia Faustmann


Wenn dir nur studieren zu einseitig ist und du gern auch schon erste Arbeitserfahrung sammeln möchtest, kann ein duales Studium eine gute Alternative für dich sein.

 


Was ist ein duales Studium?


Dual bedeutet: aus zwei Einheiten bestehend. Das Besondere am dualen Studium ist also, dass es aus zwei Komponenten gebildet wird – einerseits das Studieren an einer Hochschule oder Berufsakademie und andererseits das Arbeiten in einem Unternehmen bzw. in einer Institution. Ein duales Studium bietet somit eine Verknüpfung von Theorie und Praxis.

 


Was kann ich dual studieren?


Oft denkt man beim dualen Studium zuerst an Betriebswirtschaft oder Ingenieurwesen. Inzwischen können allerdings rund 1.500 Studiengänge an über 200 Hochschulen dual studiert werden. Eine Übersicht findest du hier und hier.

 



Wo kann ich dual studieren?


Es gibt vier verschiedene Arten von Hochschulen, die ein duales Studium anbieten: Universitäten, (Fach-)Hochschulen, duale Hochschulen und Berufsakademien.

Wie der Name schon sagt, sind duale Hochschulen auf diese Studienart spezialisiert und zu diesem Zweck gegründet worden. (Fach-)Hochschulen sind grundsätzlich praxisorientierter als Universitäten und bieten deshalb mehr duale Studiengänge an. Berufsakademien sind ein Sonderfall. Sie sind keine Hochschulen im eigentlichen Sinne, doch auch sie bieten ein Studium mit starkem Praxisbezug an. Dozierende planen die Lehrinhalte oft eng verknüpft mit den Unternehmen. Du kannst einen Bachelor-Abschluss erwerben, wenn der jeweilige Studiengang dafür zugelassen ist. Im Normalfall vergeben die Berufsakademien allerdings den Abschluss „Diplom-XX (BA)“ - ein staatlicher Abschluss, aber kein anerkannter akademischer Grad.

 



Wie ist die Zeit zwischen Hochschule und Unternehmen/Institution aufgeteilt?


Für das duale Studium gibt es zwei Varianten: das Wochenmodell und das Blockmodell.

Beim Wochenmodell arbeitest du drei Tage in der Woche im Unternehmen und zwei Tage studierst du an der Hochschule. Das Wochenende hast du für gewöhnlich frei. Bei diesem Modell gibt es also eine enge zeitliche Verknüpfung zwischen der erlernten Theorie und der praktischen Anwendung.

Das Blockmodell beinhaltet längere Blöcke an der jeweiligen Institution. Du arbeitest drei Monate im Unternehmen und studierst dann drei Monate an der Hochschule, immer im Wechsel. Eine spezielle Form des Blockmodells ist die Aufteilung der Blöcke auf die Vorlesungszeit und die Semesterferien. Das heißt, du studierst in der Vorlesungszeit und arbeitest in den Semesterferien.

 



Welchen Abschluss habe ich nach dem Studium?


Das hängt davon ab, welche Art des dualen Studiums du absolvierst.

Wenn du noch keine Ausbildung gemacht hast, kannst du ein ausbildungsintegriertes duales Studium machen und hast am Ende des Studiums eine abgeschlossene Berufsausbildung, die von einer Industrie- und Handelskammer zertifiziert wird, und einen anerkannten Hochschulabschluss.

Bei der berufsintegrierenden Formen des dualen Studiums kannst du am Ende auch „nur“ mit einem Hochschulabschuss das Studium beenden, zum Beispiel, wenn du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hast. Dann arbeitest und studierst du in Teilzeit nach Absprache mit deiner Arbeitsstelle. Du kannst außerdem neben einem Vollzeitjob berufsbegleitend studieren. Hierfür kann dich dein Arbeitgeber zeitweise freistellen.

Eine weitere Variante ist das praxisintegrierte duale Studium. Du absolvierst neben dem Studium Praktika in einem Unternehmen oder an einer Institution. Das heißt, du bekommst kein richtiges Gehalt, sondern eine Praktikumsvergütung. Diese Form des dualen Studiums zeichnet sich wiederum durch eine enge Verzahnung von Lehre und Praxis aus und wird deshalb auch oft an Berufsakademien angeboten.

 



Weitere Informationen


Wenn du mehr über das duale Studium erfahren möchtest, kannst du dich z. B. hier und hier informieren oder du fragst direkt an der jeweiligen (Fach-)Hochschule oder Berufsakademie nach deinen Möglichkeiten.