Das duale Studium: ein Erfahrungsbericht

Geschrieben am 01.10.2020
von Izabela Witkowska


Unsere Mentorin Stine bereichtet aus eigener Erfahrung über die Herausforderungen und Vorteile  und Besonderheiten des dualen Studiums. Noch mehr zum Thema findet ihr hier.

 


So sieht das duale Studium aus

Ein duales Studium ist eine Kombination aus Theorie- und Praxisphasen. Diese können je nach Hochschule und je nach Semester sehr unterschiedlich ausfallen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Blockmethode, dabei wechseln sich die Phasen alle drei Monate ab.

 

Bewerbung: Besonderheiten, Fristen:

Ein Duales Studium erfordert, im Gegensatz zu einem reinen Studium, einen Praxispartner. Dieser kann von der Hochschule gestellt oder von den Bewerbenden im Vorhinein selbst gewählt werden. In diesem Zusammenhang ist die Bewerbungsphase auch zeitlich anders aufgebaut. Sie beginnt bei vielen Praxisunternehmen bereits 1 Jahr vor dem eigentlichen Studienbeginn mit einem Assessment-Center. Die Schülerinnen und Schüler bewerben sich somit nicht mit ihrem Abiturzeugnis, sondern mit ihrem letzten Jahrgangszeugnis. Sobald der Bewerbungsprozess abgeschlossen ist, erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Praxisvertrag von ihrem Unternehmen. Dieser regelt den Urlaubsanspruch, die Vergütung und die Wochenarbeitsstunden. 

 


Herausforderungen, Pro und Contras

Bei der Entscheidung für ein duales Studium ist es wichtig zu wissen, dass diese Studienform keine Semesterferien beinhaltet. Positiv dafür ist die Vergütung der Theorie- und Praxisphasen. Diese kann je nach Studienfach und Unternehmen unterschiedlich sein. Aufgrund der Vergütung ist eine Anwesenheitspflicht in der Hochschule während der Theoriephase zwingend erforderlich. Angesichts des sehr engen Zeitplans für die Studieninhalte gibt es fest vorgeplante Wochenpläne, die im Gegensatz zu einem nicht-dualen Studium relativ wenig Flexibilität zulassen. Ein positiver Aspekt dabei ist, dass die Studierenden einen sehr strukturierten Ablauf erhalten und durch viele Seminare intensiver den Lernstoff aufnehmen können. Diese erlernte Theorie kann in der nächsten Praxisphase bereits getestet und angewendet werden. Aufgrund der Schulklassen ähnlicher Seminargruppengröße wird eine Lernatmosphäre auf Augenhöhe geschaffen, die eine intensive Betreuung durch die Dozierenden ermöglicht. Dafür muss sich die Studierenden auf teilweise zeitlich längere Tage als bei einem reinen Studium einstellen. Das erfordert einen hohen Zeitaufwand. Diese Mühe zahlt sich bei dual Studierenden aus, weil die Übernahmechancen in vielen der Praxisunternehmen sehr hoch sind. 

 


Tolle Momente

Meine schönsten Momente im dualen Studium waren geprägt von lustigen Lerngruppenabenden, lockeren Abendvorlesung mit den Dozierenden und anschließenden gemeinsamen Unternehmungen der kompletten Seminargruppe. Die Praxisphasen waren dank meiner unterstützenden Kolleg*innen sehr aufschluss- und lehrreich.

 


Für wen eignet sich das duale Studium

Du bist eine organisierte Person und hast kein Problem einen vollen Zeitplan und deine Freizeit unter einen Hut zu bekommen. Zu deinem Lernprozess gehören genaue Vorgaben und ein strukturierter Plan. Gleichzeitig möchtest du nicht nur die Theorie erlernen, sondern diese auch in der Praxis ausprobieren. Dann bist du für ein duales Studium genau der oder die Richtige.