Wie schon erwähnt: Es sind gerade schwierige Zeiten. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns bald von der Demokratie verabschieden müssen. Zum Abschluss haben wir noch ein paar Tipps, wie du dich für Demokratie einsetzen kannst:
1. Demokratie ist mehr als wählen gehen
Demokratie lebt davon, dass Menschen sich einbringen – auf der Straße, in Vereinen, in sozialen Netzwerken und im Alltag.
Mach dir bewusst: Eine hohe Anzahl an Stimmen für rechte Parteien bedeutet nicht, dass die Mehrheit der Gesellschaft so denkt. Am Ende sind es über die Hälfte, die nicht rechts gewählt haben. Das liest sich doch schon ganz anders.
2. Aufklären und Gespräche führen
Viele wählen aus Frust oder Unwissenheit. Nicht alle befassen sich mit den Wahlprogrammen und manche erwarten einfache Lösungen für komplexe Fragen. Indem wir ins Gespräch gehen und Fakten austauschen, können wir dazu beitragen, Falschinformationen zu entkräften. Auch wenn es schwerfällt: Versuch‘, im Gespräch zu bleiben, und sag‘ deine Meinung. Wann es sich lohnt, eine Diskussion einzugehen, und wann nicht, kannst du in diesem Video erfahren:
Gleichzeitig gilt: Achte auf dich. Wenn du merkst, dass es dir gerade zu viel wird, denk‘ immer daran: Es ist nicht schlimm, sich mal für ein paar Tage zurückzuziehen und Nachrichten zu pausieren.
Vor allem im Familien- und Bekanntenkreis können diese Diskussionen mühsam und schwer sein. Aber dranbleiben lohnt sich – auch in der Öffentlichkeit. Hier findest du zusammengefasst zehn wichtige Argumente, die du auspacken kannst: https://www.campact.de/rechtsextremismus/argumente-gegen-die-afd/
3. Engagiere dich
Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu werden:
- Demos: Zeige friedlich und laut, dass du mit den aktuellen Entwicklungen nicht einverstanden bist. Nimm deine Freundinnen und Freunde mit und zeigt gemeinsam, für was ihr einstehen wollt. Wenn dir Menschenmassen zu viel sind: Es hilft auch, sich einfach nur an den Rand zu stellen und so Solidarität zu zeigen. Und zur Not kannst du auch jederzeit wieder gehen.
- Beteiligung: Informiere dich, wo es in deiner Region Jugendorganisationen, Parteien, Projekte und NGOs gibt, die du unterstützen kannst. Die meisten sind auf ehrenamtliche Menschen angewiesen und freuen sich immer über Hilfe!
- Mit Freundinnen und Freunden aktiv werden: In deiner Nähe gibt es keine Organisationen? Du kannst trotzdem mit Freundinnen und Freunden z. B. gemeinsame Fahrten zu den nächstgelegenen Demos organisieren. Bildet Fahrgemeinschaften oder bucht euch ein Gruppenticket für den Zug. Dort kann man auch super andere engagierte Menschen kennenlernen.
- Vernetzung auf Social Media
Achte darauf, wem du mit deinen Accounts folgst und welche Inhalte dir vorgeschlagen werden. Wenn du mit Inhalten nicht übereinstimmst, kannst du mit einem Klick dafür sorgen, dass sich dein Algorithmus anpasst:
- Markiere Beiträge mit „Nicht interessiert“.
- Schalte in deinen Einstellungen bestimmte Wörter und Hashtags stumm.
- Passe die Themen an, die du angezeigt bekommen möchtest.
Es kann auch helfen, Gruppen, Musikerinnen und Musikern, Prominenten und Organisationen zu folgen, die sich aktiv gegen Rechtsextremismus aussprechen. Dann wirst du ganz schnell sehen: Du bist nicht allein und es gibt so viele Menschen, die sich für eine gute Sache einsetzen.
Auch wichtig: Mach den Faktencheck! Bei Social Media müssen Beiträge nicht durch professionelle Vorauswahlen. So können sich Falschmeldungen ungehindert verbreiten. Es gibt Beiträge, die darauf abzielen, Emotionen zu erschaffen und keine Informationen weiterzugeben. Wenn dir ein Beitrag komisch vorkommt oder du unsicher bei der Quelle bist: Recherchiere, ob die Information überhaupt stimmt.
- Entlarven von Fake News
Es ist leider gängige Praxis im rechten Spektrum: das Verbreiten von falschen Meldungen und Desinformationen. Das führt dazu, dass Feindbilder erschaffen werden und Aufmerksamkeit erzeugt wird, um sich besser darzustellen. Aber so funktioniert Demokratie nicht. Hier findest du ein paar Tipps, wie du Nachrichten und Bilder entlarven kannst, die einen komischen Eindruck auf dich machen:
Z. B. kannst du bei Bildern die sogenannte „Bilderrückwärtssuche“ anwenden. Eine Anleitung findest du hier: https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/04/01/so-funktioniert-die-bilderrueckwaertssuche/
Die Plattform Mimikama ist auch hilfreich, wenn es darum geht, falsche Meldungen aufzudecken: https://www.mimikama.org/
Auch von der Tagesschau gibt es einen Faktenchecker, den du nutzen kannst: https://www.tagesschau.de/faktenfinder
Du kannst dich auch per WhatsApp an die Organisation Correctiv wenden, wenn du dir bei Informationen unsicher bist: https://correctiv.org/faktencheck/
Zusammengefasste Tipps gibt’s hier: https://correctiv.org/faktencheck/faktencheck-tipps/2024/01/08/so-kommen-sie-fake-zitaten-auf-die-schliche/
Und zum Schluss ganz wichtig: nicht den Mut verlieren!
Veränderung und Fortschritt brauchen manchmal lange. Viele Bewegungen haben mit wenigen Menschen angefangen, die immer weitergemacht haben. Daher gilt: weitermachen und sich nicht entmutigen lassen!
Hier findest du im Nachgang noch Quellen und Accounts, die du nutzen kannst, um bei dem Thema up to date zu bleiben:
Anlaufstellen und Informationsquellen
Instagram-Accounts:
@nini_erklaert_politik
@gilda_sahebi
@luisaneubauer
@volksverpetzer
@antiverschwurbelt
@kein_bock_auf_nazis
@bela_official
@campact.de
@fridaysforfuture.de
@aktivistmuss
@demokrateam
@amadeuantoniofoundation
@jung_naiv
@lautgegennazisofficial