VUCA vs. VUCA
Es heißt, wir leben in einer VUCA Welt. VUCA – das ist eine Abkürzung für Volatility (Schwankungsintensität), Uncertainty (Ungewissheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit). Puh, und was heißt das?
Man muss im Grunde nur aus dem Fenster schauen, um zu erkennen, dass die Welt von gestern heute schon wieder eine ganz andere geworden ist – in sämtlichen Bereichen und in einem rasanten Tempo. Für die Arbeitswelt bedeutet das, dass viele Arbeitsbereiche, Organisationen, Unternehmen und Führungskräfte im Zuge digitaler Transformationen, diverser Weltentwürfe und komplexer Umweltveränderungen vor enormen Herausforderungen stehen. Die Pandemie hat gezeigt, dass selbst die als sicher geltenden Berufsfelder erschüttert wurden und nicht einfach weiter machen konnten wie bisher. Besonders im Schulwesen war zu beobachten, dass ein Umschalten auf Onlineunterricht nicht so reibungslos verlief, wie man es sich erhofft hatte. Verschiedene Akteure an vielen Stellen waren überfordert. Die ganz Welt ist im Wandel und wie es der Begriff VUCA ausdrückt – es wird komplexer, ungewisser und mehrdeutiger.
Umso mehr gilt es sich zu fragen, was hat das mit mir und meiner Zukunft zu tun? Zugespitzt formuliert: Gibt es den Job, für den ich morgen studiere, übermorgen noch?
Das klingt ziemlich deprimierend oder? Jetzt kommt die gute Nachricht: VUCA kann nämlich auch anders interpretiert werden: Vision, Understanding, Clarity und Agility. Wenn sich die Welt so rasant verändert, muss das nicht heißen, dass ich ihr einfach nur stumpf hinterhereile. Ganz im Gegenteil: VUCA beschreibt Ansätze, die mich selbst zum Agieren bringen, anstatt nur auf äußere Veränderungen zu reagieren. Anstatt mich anzupassen, frage ich mich: Was kann ich (er)schaffen, das wirklich zu mir passt?
Folgende Fragen können hilfreich sein:
• Was ist meine eigene Vision im Leben?
• Was ist mein Sinn, den ich dem Leben geben möchte?
• Wofür stehe ich morgens auf?
• Welche Werte im Leben sind mir wichtig?
• Welche Rolle soll Arbeit in meinem Leben spielen?
• Wie, wann, wo, weshalb und mit wem möchte ich arbeiten?
• Was macht mir Spaß?
• Was macht mich aus?
Es sich zu erlauben, diese Fragen zustellen, schafft eine Grundlage, die es mir ermöglicht, aktiv mein Leben zu gestalten, während die Welt da draußen schon wieder eine andere geworden ist.
Denn nicht nur die Welt verändert sich, sondern auch der Mensch. Ich muss beispielsweise keine 40 Jahre lang mehr einen Job bis zur Rente machen. Nicht nur, weil es ihn vielleicht in zehn Jahren nicht mehr geben wird, sondern weil ich es selbst in der Hand halte, in welche berufliche Richtung ich mich entwickeln möchte. Denn eine Grundfrage lautet dabei immer: wer möchte ich sein? Und genau hier wird VUCA zur Chance!