Resilienz

Geschrieben am 02.03.2022
von Izabela Witkowska



Resilienz = psychische Widerstandsfähigkeit


Menschen, die in schwierige Umstände geraten, gehen oftmals unterschiedlich mit diesen um. Wenn es etwa Streit im Freundeskreis gibt, ein Elternteil krank und dann auch noch eine Klausur verhauen ist, zieht sich die eine vielleicht frustriert zurück. Die andere dagegen wird erfinderisch: Sie organisiert ein gemeinsames Picknick mit den Freunden und spricht den Konflikt an, sie holt sich Hilfe aus der Nachbarschaft und lernt zusammen mit einer Freundin auf die nächste Klassenarbeit. Resilienz kann den Unterschied der beiden Reaktionsweisen beschreiben: die Fähigkeit mit belastenden Situationen umzugehen. Es ist dabei nicht so, dass Menschen einfach psychisch widerstandfähig sind und bleiben und andere eben nicht. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Resilienz aus sieben Bausteinen zusammensetzt und jede/r sie trainieren kann.

 


Warum ist Resilienz in Zukunft so wichtig?


Unsere Lebensumstände ändern sich immer häufiger, schneller und extremer. Das macht Vorhersagen für die Zukunft schwieriger, genau wie die zunehmende Komplexität unserer Umwelt, in der immer mehr Faktoren voneinander abhängen. Fakten sind zunehmend mehrdeutig, was präzise Beurteilungen erschwert. Wie kommen wir in einer VUCA-Welt zurecht, wenn Vorhersehbarkeit und Sicherheit zunehmend rare Qualitäten sind? Da hat die Resilienz-Forschung einige spannende Tipps und Übungen für dich parat!

 


Resilienz als Haltung


Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung sind wichtige Grundhaltungen, um Resilienz zu stärken. Für einen optimistischen Blick ist dein Selbstwertgefühl die Grundlage. Womit bist du zufrieden in deinem Leben? Worauf bist du stolz? Was hast du trotz bestehender Hindernisse geschafft? Mit diesen Fokussen übernimmst du die Regie, lenkst deine Aufmerksamkeit auf deine Stärken und kannst diese weiter ausbauen. Ein bewusster Umgang mit deiner Aufmerksamkeit ist auch für Akzeptanz ein wichtiger Schlüssel. Denn mit Hilfe von Achtsamkeits-Techniken (wie Yoga, Autogenem Training, Meditation,…) kannst du üben, ohne Wertung im Moment präsent zu sein. Dieser klare Blick hilft dir zu unterscheiden, was du selbst verändern kannst und was du möchtest oder was nicht. Wenn du deine Projekte lösungsorientiert angehst liegt dein Augenmerk auf Dingen, die funktionieren, auf Chancen und möglichen Alternativen.

 


 



Resilientes Tun


Resilienzforscher/innen sprechen von sieben zentralen Resilienz-Faktoren. Neben einer optimistischen, akzeptierenden und lösungsorientierten Einstellung benennen sie noch Handlungsfelder: sich selbst regulieren, Selbstverantwortung übernehmen, Netzwerk und Zukunft gestalten. Beim Thema Selbstregulation geht es um die Balance zwischen strukturiertem Arbeiten und Entspannung. Wie ist das bei dir: Fällt es dir schwer, dir Pausen zu gönnen oder brauchst du dagegen mehr Zielorientierung und Anstrengung? Dir klar zu machen, wie du selbst tickst, ist der erste Schritt, um eine gute Balance für dich ganz persönlich zu finden. Selbstverantwortung bedeutet das Heft in die Hand nehmen, also selbst die Entscheidungen zu treffen. Das kannst du folgendermaßen üben: Wenn dich das nächste Mal etwas nervt, überlege dir, was du positiv beitragen könntest (selbst wenn dein Gegenüber etwas falsch gemacht hat). Das Gefühl mit anderen verbunden zu sein, schenkt Kraft und Zuversicht. Auf diese Verbundenheit zielt der Handlungsfaktor Netzwerk. Welche schulischen/ beruflichen, sozialen und familiären Beziehungen sind dir wichtig? Nimmst du dir genug Zeit für diese Beziehungen? Melde dich bei jemanden, der/die dir am Herzen liegt! Um Zukunft zu gestalten, sind Zielsetzungen wichtig. Gleichzeitig geht es darum, flexibel und offen für Veränderungen zu sein. Vor diesem Hintergrund ergibt es Sinn, sich Kompetenzen anzueignen, die in Zukunft immer wichtiger sein werden. Genau diese haben wir, jeweils mit kleinen Übungen, für dich hier zusammengestellt.

 


Resilienz – Here I come!


Resilienz ist eine vielschichtige Kompetenz, aber wer möchte sich nicht gegen herausfordernde Umstände wappnen?! Es lohnt sich also deine Haltung und dein Tun in den Blick zu nehmen mehr Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstregulation und -verantwortung sowie Gestaltungsideen für dein Netzwerk und deine Zukunft in dein Leben zu lassen. Dabei sind kleine Schritte völlig in Ordnung – leg einfach los!